Das Wiener Stadtoberhaupt hat mit der Aktion Geld für die Überschwemmungsopfer in Pakistan gesammelt.
Der "Feinschmecker des Jahres" als Fast-Food-Fertiger: In einer McDonald's-Filiale hat Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl am Freitag seine Kochkunst unter Beweis gestellt. Ausgestattet mit "Burgermeister"-Schürze und Hygienemütze fabrizierte das Stadtoberhaupt vor Dutzenden Fotografen und Kameraleuten eine Portion Eierspeis samt Schnittlauchgarnierung. Die Aktion verfolgte einen guten Zweck: Sämtliche geladenen Gäste - vorrangig Wirtschaftsvertreter - wurden aufgefordert, möglichst hohe Beträge in bereitgestellte Spendenboxen zu werfen. Das Geld soll den Überschwemmungsopfern in Pakistan zugutekommen.
Konzern und Stadt zahlen mit
Ursprünglich sollte die "Ronald
McDonald Kinderhilfe" vom Charity-Termin profitieren. Man habe sich
angesichts der aktuellen dramatischen Lage jedoch entschieden, betroffene
Kinder in Pakistan zu unterstützen, sagte Andreas Schwerla, Geschäftsführer
von McDonald's Österreich. Die Summe werde für Hilfsgüter und
Trinkwassereinrichtungen verwendet, ergänzte Max Santner vom
Kooperationspartner Rotes Kreuz. Während der Fast-Food-Konzern eine Spende
von 10.000 Euro ankündigte, versprach Häupl, die Stadt werde die Summe
verdoppeln.
Eher "zum Wegschmeißen"
Allzu viel Geschick im
Umgang mit Küchengerätschaften musste der Bürgermeister am McDonald's-Ofen
nicht unter Beweis stellen. Sämtliche Zutaten - Schinken- und
Paprikastreifen sowie gehackter Schnittlauch - waren schon vorbereitet. Der
bekennende Hobbykoch goss also lediglich die bereits versprudelten Eier auf
die Kochplatte und hievte schließlich das fertige Gericht in eine dafür
vorgesehene Pappschachtel. "Die Aufgabe war unschwer. Ich musste für die
Journalisten aber so lange pfeffern, dass die Sache zum Wegschmeißen anstatt
zum Essen war", erzählte der Stadtchef nach getaner Arbeit.
Zu den kulinarischen Vorlieben Häupls zählen die Burger des Schnelless-Restaurants jedenfalls nicht: "Das ist ein heikles Thema." McDonald's werde aber oft zu Unrecht kritisiert, weil die Wiener die amerikanische Küche - abgesehen vom Steak - nicht schätzen würden: "Aber das ist eine Art von Chauvinismus, mit der ich leben kann."
Was seine eigenen Fleischlaberl, "die ich sehr gern esse", betreffe, bereite er diese - anders als McDonald's - jedenfalls mit Eiern, gerösteten Zwiebeln und gemischtem Faschierten statt lediglich Rindfleisch zu: "Und den Schuss Senf möchte ich auch nicht missen. Aber diesen Unterschied spiele ich gerne Klavier."