Nur ein Polizist in Zivil belastet den Angeklagten aus Jena.
Glasflaschen und Mülleimer flogen durch die Gegend, Feuerlöscher explodierten – das sind nur einige der Aussagen der Polizisten, die im Zuge der Demo gegen den Akademikerball (ehemals WKR-Ball) am 24. Jänner rund um den Stephansplatz stationiert waren. Die „linken Chaoten“ hatten in Wiens Innenstadt einen Millionenschaden verursacht.
Angeklagter hüllt sich
weiter in Schweigen
Mitten unter ihnen soll sich auch Josef S. (23) aus Jena befunden haben. Und nicht nur das: Der Student soll einer der Anführer des schwarzen Blocks gewesen sein und sich der absichtlichen schweren Körperverletzung schuldig gemacht haben. Am Dienstag ging der Prozess, der die Gemüter hochkochen
ließ, zu Ende.
"Keine Zeit, jemanden
zu identifizieren"
Größter Schönheitsfehler am gesamten Prozess
: Alle geladenen Polizisten konnten den Studenten nicht identifizieren: „Es ist nur mehr um Eigenschutz gegangen. Nicht darum, jemanden zu identifizieren, sondern gröbere Verletzungen zu verhindern“, sagte einer der Zeugen, der Zugkommandant am Stephansplatz, aus.
Die Mutter von Josef S. verlang Entschuldigung
Am Dienstagabend wurde der 23-Jährige schließlich wegen Landfriedensbruchs, versuchter schwerer Körperverletzung und schwerer Sachbeschädigung zu einem Jahr teilbedingter Haft verurteilt. Mit diesem Urteil hatte niemand gerechnet. Auf den öffentlichen Netzwerken liefen die Menschen Sturm
. Tausende prangerten das österreichische Rechtssystem an. „…der Richter agierte wie der Volksgerichtshof unter Freisler.“ So ein Facebook-User.
Die Mutter von Josef S. verlangt eine öffentliche Entschuldigung des Staatsanwalts. Dieser hatte ihren Sohn der Feigheit bezichtigt und in die Nähe des Terrorismus gerückt.