Döblinger VP-Chef droht der Landespartei mit eigenen Namenslisten.
Johannes Hahn will auch als EU-Kommissar zumindest vorerst weiter an der Spitze der Wiener ÖVP stehen. "Ich werde ÖVP-Chef bleiben", sagte Hahn in der ORF-Sendung "Wien Heute". Wer die ÖVP als Spitzenkandidat oder Spitzenkandidatin in die Wiener Landtagswahl führen soll, will Hahn nun "in bestem Einvernehmen mit allen Beteiligten" klären. Der Döblinger Parteichef Adi Tiller drohte der Landespartei jedenfalls bereits vorsorglich mit Namenslisten in einzelnen Bezirken, sollten deren Interessen nicht berücksichtigt werden.
4 Jahre
Wie lange Hahn
Wiener ÖVP-Obmann bleiben will, lässt er vorerst offen. "Das wird man sehen.
Ich bin ja erst gewählt worden und die Periode läuft vier Jahre. Es gibt
keine Veranlassung, schnelle Schritte zu ziehen", so der scheidende
Wissenschaftsminister mit Blick auf den Landesparteitag am 28. Mai 2009.
Namen für einen möglichen Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2010 will
er noch nicht nennen. "Ich trage im Herzen mehrere Überlegungen." Wichtig
sei, dass sein Stil fortgesetzt werde.
Säbelrasseln
Aus den Bezirksparteien kommt jedenfalls
bereits erstes Säbelrasseln. "Wenn da die Wiener ÖVP nicht den
BezirksvorsteherInnen und Stellvertretern folgt, dann kann es sein, dass wir
in einzelnen Bezirken mit einer Namensliste kandidieren", drohte der
Döblinger Bezirkschef Adi Tiller. Dass der Wechsel Hahns nach Brüssel der in
den Wahlkampfvorbereitungen steckenden Wiener ÖVP, die am Mittwoch ihre
Herbstkampagne startet, nicht gerade gelegen kommt, bestätigte
Landesgeschäftsführer Norbert Walter: "Es ist natürlich nicht ideal, offen
gesprochen." Man werde in den nächsten Tagen klären, wie es weiter geht.