Was für eine Überraschung! Wissenschafts-Minister Hahn übernimmt in Brüssel nicht das Forschungs-Ressort – sondern den Umweltschutz.
Seit drei Wochen steht fest: Wissenschafts-Minister Johannes Hahn wird Österreichs neuer EU-Kommissar. Unklar war, welchen Job der ÖVP-Politiker im neuen Kabinett von Kommissions-Chef José Manuel Barroso bekleiden wird. Drei Möglichkeiten standen offen:
- Wissenschaft,
- Regionalpolitik
- und Umwelt.
Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Aus höchsten EU-Kreisen in Brüssel sickerte Sonntagabend zu ÖSTERREICH durch: Hahn wird der neue Umwelt-Kommissar in Brüssel. Er übernimmt damit eines der spannendsten Ressorts der Kommission.
Auszeichnung
Und: Die Bestellung ist auch eine Auszeichnung für
Österreich. Offenbar hält uns die EU in Umweltschutz-Fragen für besonders
kompetent...
Angeblich wurde der Minister auch schon von EU-Chef Barroso über seinen neuen Job informiert. Hahn nahm die Botschaft zwiespältig auf. Er hatte (neben der Wissenschaft) eher auf den Kommissar für Regionalpolitik „gespitzt“ und will in den nächsten Tagen noch versuchen, dieses Ressort an Land zu ziehen.
Derzeit ist der Pole Pawel Samecki für Regionalpolitik in der EU zuständig. Sein Budget 2009: satte 48,5 Milliarden Euro.
Sondergipfel
Aber: Insider gehen davon aus, dass der Zug
abgefahren ist. Am Donnerstag trifft sich die EU-Spitze zum Sondergipfel in
Brüssel, um alle Personalfragen (vor allem Ratspräsident und
Außen-Beauftragter) zu klären. Dabei wird auch die neue Ressort-Verteilung
beschlossen. Mit Hahn als Umwelt-Kommissar.
Das neue Ressort bietet durchaus Gestaltungs-Möglichkeiten. Derzeit ist der Grieche Stavros Dimas der Chef. Er hat (inklusive Chauffeur) 19 Mitarbeiter. Budget: 11,5 Milliarden. Aber: Das Ressort soll Agenden dazubekommen.
13.000 Euro netto
Als neuer Kommissar verdient Hahn 19.909,89
Euro brutto im Monat, netto sind das (zwölfmal im Jahr) 11.000 Euro. Dazu
kommen eine „Residenzzulage“ von 3.000 Euro im Monat, eine
„Aufwandsentschädigung“ von 607 Euro. Macht netto im Monat 13.000 Euro (für
Hahn 4.300 Euro mehr als jetzt). Als „Zuckerl“ erhält jeder neue Kommissar
eine „Einrichtungspauschale“ von 40.000 Euro.