Für Kärnten

Haider bestellte bei Schüssel VP-Chef

31.07.2012

Weil Wurmitzer Hypo-Geschäft nicht mittrug, verbot Ex-Kanzler Kandidatur.

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© APA/ Artinger
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Trägt Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel Mitschuld am ÖVP-Desaster in Kärnten? „Er hat zu mir am 23. September 2003 gesagt: Du darfst bei der Landtagswahl nicht kandidieren“, so Kärntens Ex-ÖVP-Chef Georg Wurmitzer zu ÖSTERREICH. Wurmitzer hatte sich mit dem später verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ) wegen der Hypo-Bank überworfen. Schüssel brauchte Haider aber als Partner für die VP-FP-Koalition in Wien.

„Mehrheitsbeschaffer“ Martinz
Statt Wurmitzer kam dann Josef Martinz als „Mehrheitsbeschaffer“, so Wurmitzer. Martinz steht derzeit vor Gericht, weil er beim Hypo-Verkauf 100.000 Euro für die ÖVP illegal kassiert haben soll. Er ist geständig.

Gegen 500 Mio. € Anleihe
2003 hatte Wurmitzer Haiders Plan abgelehnt, Wandelschuldanleihen von 500 Millionen Euro als Vorgriff auf den Börsengang der Hypo-Bank zu begeben. „Ich habe gespürt, dass die Basis der Politik, die das System Haider entwickelt hat, nicht stimmt“, so Wurmitzer. „Als Schüssel mir die Kandidatur dann verboten hat, habe ich gar nicht mehr gefragt, warum.“

Ein Dementi kommt von Andreas Khol (ÖVP): „Unter Wurmitzer ist die ÖVP bei der Landtagswahl 2004 von 20 auf 10 Prozent abgestürzt. Dann ist er als Parteichef zurückgetreten.“ Wurmitzers Replik: „Das Gespräch war vor der Wahl. Khol soll den Mund halten und sich nicht zu Wort melden, wenn er gar nichts weiß.“ Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

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