Wählerstromanalyse

Haider-Effekt in Kärnten, "Arbeiterprotest" in Salzburg

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Erste Wählerstromanalysen zeigen, dass in Kärnten der Haider-Effekt gewirkt hat, in Salzburg die SPÖ die Wähler nicht mobilisieren konnte.

Mit Hilfe von Wählerstromanalysen versuchen Meinungsforscher nach der Wahl die Motive der Wähler zu ergründen, warum sie für die eine oder andere Partei gestimmt haben. Auch können Ab- oder Zuwanderungen von Wählern zu einzelnern Parteien dargestellt werden. Die auffallendste Wählerverschiebung im Bundesland Kärnten ist die von den Sozialdemokraten zum BZÖ, sagt Günther Ogris, Meinungsforscher des SORA-Instituts im Ö1-Morgenjournal: "Es sind 22.000 ehemalige SPÖ-Wähler zum BZÖ gewandert. Das ist der größte Strom überhaupt. Das erklärt die großen Verluste der SPÖ." Und den Zugewinn des BZÖ.

Haider als Hauptmotiv für BZÖ-Wähler in Kärnten
Nicht der Spitzenkandidat war das Hauptmotiv der Kärntner das BZÖ zu wählen, sondern eher das Anknüpfen an Jörg Haider, sagt Ogris: "Das stärkste Motiv, das wir festgestellt haben, war "Das Land in die richtige Richtung führen". Man kann also schließen, dass das Motto "Seinen Weg weitergehen" gezogen hat. Der Spitzenkandidat des BZÖ war nicht der Hauptgrund das BZÖ zu wählen."

Salzburg: "Arbeiterprotest" und mangelnde Wählermobilisierung
In Salzburg ist die SPÖ stärkste Partei geblieben, hat aber gleichzeitig so viele Wählerstimmen verloren wie keine andere Partei, während die FPÖ relativ am stärksten dazugewonnen hat: "In Salzburg sind die starken Verluste der SPÖ vor allem auf die nicht gelungene Mobilisierung zurückzuführen. Die SPÖ hat 25.000 Stimmen verloren, wegen Nichtmobilisierung. Der Wähleraustausch zwischen SPÖ und FPÖ war gar nicht sehr stark: Es sind etwa 8.000 Stimmen zu den Freiheitlichen gewandert, dabei handelt es sich um Arbeiter. Es gibt einen Arbeiterprostest in Zeiten der Wirtschaftskrise zugunsten der FPÖ."

"Wohlfühlwahlkampf" war nicht ausreichend
Im Gegensatz zu Kärnten hat in Salzburg die Spitzenkandidatin der stärksten Partei sehr wohl ein auffallendes Wählermotiv ergeben: "Die Spitzenkandidatin Gabi Burgstaller hat für die SPÖ-Wähler eine große Rolle gespielt, aber es war nicht ausreichend für die Mobilisierung. Man kann die Hypothese überlegen, dass dieser "Wohlfühlwahlkampf" und die geringe Polarisierung mit Schuld an der geringen Mobilisierung war."

Wichtigstes inhaltliches Wahlmotiv der Salzburger Wähler war laut Wahltagsbefragung das Thema Arbeitsplätze. Hier konnte die SPÖ weniger punkten, sagt der Meinungsforscher, die FPÖ dagegen schon.

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