Wien

Haider-Schwester verteidigt Petzner-Aus

13.08.2013

Der neue BZÖ-Weg mit jungen „No Names“ spaltet die orange Polit-Familie.

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© TZ ÖSTERREICH
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Ohne U-Ausschuss-Aufklärer Stefan Petzner, ohne EU-Parlamentarier Ewald Stadler, dafür eine junge „Next Generation“ mit unbekannten Gesichtern wie Markus Fauland oder Michaela Hatvan. BZÖ-Chef Josef Bucher verabschiedete sich auf der BZÖ-Bundesliste von langjährigen Jörg-Haider-Sympathisanten und setzt für die Nationalratswahl 2013 voll auf „No Names“. Intern brachte ihm das viel Ärger, und Polit-Beobachter zeigten sich ob der Strategie überrascht.

„Petzner und Stadler ­haben gute Listenplätze“

Jetzt verteidigt keine Geringere als Ursula Haubner, die Schwester des BZÖ-Gründers Jörg Haider, die neue orange Linie. Sie sieht das politische Erbe ihres verstorbenen Bruders keinesfalls gefährdet, im Gegenteil: „Jörg Haider hatte immer den Blick nach vorne und für Vielfalt und die Zukunft gelebt. Deshalb ist diese neue Bundesliste ganz in seinem Sinne. Wer Erweiterung nicht zulässt, bleibt auf dem Stand“, argumentiert Haubner im Interview mit ÖSTERREICH.

Petzner und Stadler: Kritik an der BZÖ-Bundesliste
Petzner, Stadler und Co. hätten gute Listenplätze in Kärnten und Niederösterreich. Haubner selbst kandidiert auf der Bundesliste nur auf Platz 15. Warum? „Es geschah auf eigenen Wunsch, weil wir auch neuen, jüngeren Menschen eine Chance geben wollen“, sagt sie.

Die „Ausgebremsten“ schäumen: Petzner zeigte sich gegenüber ÖSTERREICH „sprachlos“ und sagte, dass „Bucher diese Entscheidung am Wahlabend alleine verantworten“ müsse. Ewald Stadler spricht von „Auffassungsunterschieden“ mit Bucher und sagt: „Ich habe große Zweifel, ob das beim Wähler gut ankommt.“ Haubner sieht das anders: Sie spekuliert mit fünf Prozent der Stimmen.

Ursula Haubner unterstützt Bucher-Weg:
"Nicht über Zukunft reden, sondern tun
"
ÖSTERREICH: In der BZÖ-Bundesliste fehlen die großen Namen. Ist das Erbe Jörg Haiders damit ausgelöscht?
Ursula Haubner: Nein. Die Namen fehlen nicht, sie sind an anderer Stelle. Stefan Petzner und Ewald Stadler haben gute Listenplätze in Kärnten und Niederösterreich. Jörg Haider hatte immer den Blick nach vorne, für die Zukunft. Diese Liste ist ganz in seinem Sinne. Würde seine Zukunftsvision nicht gelebt, wäre ich die Erste, die aussteigt. Man darf nicht nur über Zukunft reden, man muss auch was tun. Es ist immer ein Risiko, aber wer Erweiterung nicht zulässt, bleibt weiter auf dem Stand.

ÖSTERREICH: Ewald Stadler kritisiert die neue Linie …
Haubner: Ich kenne ihn als kritischen, ehrlichen Geist. Wenn es darauf ankommt, werden wir an einem Strang ziehen, da bin ich sicher.

Ewald Stadler kritisiert Liste:
"Der Kurswechsel 
ist nicht vernünftig"

ÖSTERREICH: Als langjähriger Weggefährte von Jörg Haider scheinen Sie auf der Bundesliste nicht mehr auf. Was sagen Sie dazu?
Ewald Stadler: Das ist ein Signal des Parteichefs, aber ich habe große Zweifel, dass das beim Wähler gut ankommt. Dieser Kurswechsel von Josef Bucher ist nicht vernünftig. Stammwähler könnten so vergrämt werden.

ÖSTERREICH:
Sehen Sie Ihre Zukunft überhaupt noch im BZÖ?
Stadler: Ich verfolge die Politik in der Tradition von Jörg Haider, aber mit Josef Bucher gibt es große Auffassungsunterschiede. Über meine Zukunft rede ich erst nach dem 29. September.

 

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