Vor Gericht wegen Geldwäsche - Promi-Anwalt für Ex-Russen.
Unter enormem Medieninteresse startete am Mittwoch der Prozess gegen den früheren Protokollchef Jörg Haiders. Dem 33-jährigen Villacher wirft die Korruptionsstaatsanwaltschaft Geldwäsche vor, zwei ebenfalls angeklagten Geschäftsleuten sowie einem Wiener Anwalt wird „Bestechung“ vorgeworfen. Alle bekannten sich „nicht schuldig“.
Konkret geht es um den „Kauf“ von zwei Staatsbürgerschaften für die die Geschäftsleute rund 1,63 Millionen Euro auf ein Konto der Hypo einzahlten. Das Geld sollte dem Formel-1-Engagement des Kärntner Rennfahrers Patrick Friesacher dienen.
Allerdings waren im Februar 2007 noch 197.000 € auf dem Konto: Koloini sagte, er habe im Auftrag Haiders das Konto aufgelöst und sich 7.000 Euro als „Spesen“ behalten, 30.000 Euro habe er Haider in bar übergeben. Der Rest gelangte auf zwei Sparbücher, lautend auf „Franz Wolfgang“ und „Lukas“, wie Koloinis Neffe heißt. Was mit dem Geld passiert sei, wisse er „leider nicht“.
Die Geschäftsleute und der Wiener Anwalt – unterstützt von den Promi-Advokaten Manfred Ainedter und Herbert Eichenseder – wollten ebenfalls von einer „Bestechung“ nichts wissen. Niemand habe ihnen die Staatsbürgerschaft versprochen bzw. diese an Bedingungen geknüpft. Das Land Kärnten habe halt um Sponsoring gebeten.
Der Prozess ist für drei Tage anberaumt – das Urteil ist für Freitag geplant. Es gilt die Unschuldsvermutung.