In Klagenfurt
Haiders Tennislehrer wird Bürgermeister
13.03.2009
Christian Scheider stieß Klagenfurts ÖVP-Bürgermeister vom Thron.
Einst brachte Christian Scheider dem verstorbenen BZÖ-Gründer Jörg Haider das Tennisspielen bei. Nun segelt der passionierte Sportler im Windschatten des ehemaligen Kärntner Landeshauptmannes am kommenden Sonntag als Favorit in die Stichwahl um das Amt des Klagenfurter Bürgermeisters.
ÖVP-Langzeitstadtchef besiegt
Scheider hängte am 1. März mit
40,7 Prozent der Wählerstimmen bei der Klagenfurter Wahl
ÖVP-Titelverteidiger Harald Scheucher (22,1 Prozent) ab. Der war nach 12
Jahren als Stadtoberhaupt siegessicher mit dem Wahlspruch angetreten: „Unser
Bürgermeister: Scheucher heißt er!“ Scheider, der mit Haider nicht nur die
Vorliebe für Tennis teilte, sondern auch für Sangeskunst, konterte bei
seinen Wahlkampfauftritten mit: „Oh du mein Klagenfurt!“ – dem
Klagenfurtlied in der Après-Ski-Dancehall-Version.
„Weg Jörg Haiders"
In der Stichwahl steigt
Scheider nun gegen SPÖ-Kandidatin Luise Mathiaschitz in den Ring, die einen
Stimmenanteil von 24 Prozent erreicht hatte. Scheider hat von dieser Seite
also nicht viel zu befürchten. Scheider erklärt gegenüber ÖSTERREICH: „Ich
glaube, dass die Leute wollen, dass wir den Weg Jörg Haiders weiterführen.“
Haider hatte Scheider 1989 in die Landesregierung geholt. Zwei Jahre später
wurde er zu Haiders persönlichem Sekretär, begleitete ihn zu allen
Veranstaltungen. 1996 wechselte der Haider-Intimus in die Klagenfurter
Stadtpolitik, seit 2001 ist er Stadtrat. Daher sei er auch „nicht nur“ wegen
Haider gewählt worden, „sondern weil ich gute Arbeit für die Stadt geleistet
habe. Und ich werde die Arbeit im Sinne von Jörg auch weiterführen“, so
Scheider.