Der 89-jährige Krone-Chef ist am späten Vormittag im Wiener AKH gestorben. Dort wurde er letzte Woche eingeliefert und wurde danach auf der Intensivstation behandelt. Die Familie eilte am Donnerstag an sein Krankenbett, in dem er verstarb.
Hans Dichand ist tot. Der legendäre Chef der Kronen Zeitung ist am späten Vormittag im Alter von 89 Jahren im Wiener AKH gestorben. Dichand wurde zuletzt mehrere Tage lang auf der Intensivstation behandelt.
Vor genau einer Woche war der Zeitungsgründer und Hälfteeigentümer des Kleinformats mit Blaulicht ins Spital eingeliefert worden. Gerüchten zufolge soll er an akutem Nierenversagen gelitten haben. Aus seinem Umfeld hieß es sogar, dass er künstlich beatmet wurde. Noch am Montag hatte seine Schwiegertochter, die "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand, gemeint, sein Zustand sei mittlerweile "besser". Heute ist die Familie an sein Krankenbett geeilt.
© Florian Lems
Hans Dichand ist im Alter von 89 Jahren verstorben
© APA
...seit über 50 Jahren bestimmte er die österreichische Medienlandschaft mit...
© APA
...1959 begann sein Aufstieg mit der Kronen Zeitung...
© APA
...Dichand wurde zu einem der mächtigsten Journalisten Österreichs...
© APA
...Dichand mit Sohn Christoph und Schwiegertochter Eva Dichand...
© APA
...Dichand selbst schrieb des öfteren Kommentare unter seinem Pseudonym "cato"...
© APA
...bevor er die damals marode Kronen Zeitung übernahm war er Chefredakteur der Kleinen Zeitung und des Kurier...
© APA
...Dichand mit Franz Olah (Ex-ÖGB Chef), der ihm damals riet, die Kronen Zeitung zu übernehmen...
© APA
...mit dem Autor Günther Nenning...
© APA
...bis zuletzt war Dichand jeden Tag in der Redaktion, von der aus er direkt ins Spital eingeliefert wurde...
© APA
...Dichand soll Gerüchten zufolge an einem akuten Nierenversagen gelitten haben...
© APA
...derzeitiger Chefredakteur ist sein Sohn Christoph...
© APA
...die Zukunft der Kronen Zeitung ist derzeit ungewiss...
© APA
...
Der unermüdliche Zeitungsmacher war trotz seines fortgeschrittenen Alters fast jeden Tag in der Redaktion anzutreffen. Er galt als einer der wichtigsten Meinungsmacher der Republik. Dichand war bis zuletzt operativ in der "Kronen Zeitung" tätig gewesen. So wurde er auch direkt vom Pressehaus in der Muthgasse in 19. Wiener Gemeindebezirk am Donnerstag der Vorwoche in das AKH eingeliefert. Dort wurde er zuletzt unter falschem Namen versteckt vor der Öffentlichkeit behandelt, bis er am Donnerstagvormittag aus dem Leben schied. Kurze Zeit später wurde die Belegschaft der "Krone" in einem Rundschreiben vom Ableben des Herausgebers informiert. Der "Krone"-Verlag gab das Ableben auf der Webseite "Krone.at" der Öffentlichkeit bekannt.
Krone hisst schwarze Fahne
Nach dem Tod von Krone-Herausgeber Hans Dichand am Donnerstag wehte vor dem Gebäude der "Kronen Zeitung" in Wien-Heiligenstadt die schwarze Fahne. In der Kantine ist es an diesem Nachmittag relativ ruhig, für viele Mitarbeiter kam der Todesfall überraschend. Die Redaktion wurde um die Mittagszeit herum durch den Betriebsrat vom Tod Dichands informiert. "Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir müssen Euch leider die traurige Mitteilung machen, dass unser geschätzter Herausgeber, Herr Hans Dichand, heute verstorben ist. In Gedanken sind wir bei der Familie", hieß es in einem internen Mail an die Mitarbeiter. Nahezu zeitgleich wurde die Todesmeldung auf der Internet-Seite der Zeitung veröffentlicht.
(c) APA/ROLAND SCHLAGER
"Ich wusste nicht einmal, dass er im Krankenhaus ist", erzählte eine Mitarbeiterin aus der Layout-Abteilung. Sie habe das schon gewusst, sagte eine andere Beschäftigte aus der Online-Redaktion. Trotzdem sei sie - wie die meisten anderen - überrascht von Dichands Tod: "Wir wussten nicht, wie dramatisch es war - alle sind sehr betroffen."
Persönlich betroffen seien vor allem die älteren Kollegen, erklärte ein anderes Mitglied der "Krone"-Familie. Dichand sei trotz seines hohen Alters so gut wie jeden Tag im Haus gewesen. "Es wird wahrscheinlich noch ein bisschen dauern, bis es die Leute wirklich realisieren."