Niessl: "War zu der Zeit gar nicht in Tirol" - Auch Swarovski weist Vorwürfe zurück.
Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hat am Sonntag gegenüber der APA zu dem Vorwurf, er hätte von dem Tiroler Industriellen Manfred Swarovski ein Kuvert mit 10.000 Euro erhalten, Stellung genommen. Die Behauptungen seien "auf kompletten Unwahrheiten aufgebaut", so Niessl im Telefongespräch. Er sei nämlich zum fraglichen Zeitraum um den Jahreswechsel 2009/2010 gar nicht in Tirol gewesen.
Das könne er aufgrund seiner archivierten Termine beweisen, sagte Niessl. Er habe auch bei Swarco in Wattens angefragt und sei überzeugt, dass deren Aufzeichnungen dasselbe Ergebnis liefern würden. Auch habe er zu anderen Zeitpunkten oder an anderen Orten nie ein Kuvert mit Geld von Manfred Swarovski erhalten, sagte Niessl.
Von Swarovski kam am Sonntag ebenfalls ein Dementi. Der Industrielle, der am Wochenende in den USA weilte, ließ über eine Sprecherin ausrichten, dass die gegen ihn erhobenen Mutmaßungen "völlig haltlos und aus der Luft gegriffen" seien.
In einem Artikel des Nachrichtenmagazins "profil" heißt es unter Berufung auf einen nicht näher genannten Zeugen, Niessl hätte um den Jahreswechsel 2009/2010 in der Swarco-Konzernzentrale in Wattens ein Kuvert mit 10.000 Euro von Swarovski erhalten.
Niessl will klagen
Sein Büro werde nun alle notwendigen Schritte in die Wege leiten, so der Landeshauptmann. Am Montag werde ein Anwalt mit einer Klage gegen "profil" beauftragt. Auch wolle man den Presserat einschalten. Er vermute angesichts der nahenden Landtagswahlen eine Intrige mit parteipolitischem Hintergrund, sagte der SPÖ-Landeschef.
Kritik übte Niessl auch an dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der Vorwürfe. Er glaube nicht an einen Zufall, dass diese ausgerechnet zu Beginn der Semesterferien stattfand, an einem Wochenende, an dem Herr Swarovski in den USA weilte und für Tage nicht erreichbar war.