TV-Duelle

Hartes Duell Faymann gegen Bucher

02.09.2013

Kanzler Werner Faymann so emotional wie noch nie.

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© Screenshot ORF
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Alle hatten mit einem „extra-faden“ Einschlaf-Talk des Ersten gegen den Letzten gerechnet - doch dann flogen im Duell Faymann gegen Bucher die Fetzen.

Alle Infos zum zweiten Duell Spindelegger gegen Stronach finden Sie hier!

Wahl-TV: Die Analyse mit Josef Broukal

BZÖ-Chef Bucher warf Faymann vor, Österreich kaputt gewirtschaftet zu haben.
Mehr brauchte es nicht, um den Kanzler aus der Reserve zu locken: Faymann agierte vor der Kamera so emotional wie noch nie, bügelte Bucher regelrecht nieder: Er warf ihm das Hypo-Debakel vor („Ihre Polit-Familie ist schuld daran“), machte das BZÖ für alle Fehler von Schwarz-Blau verantwortlich, warf Bucher Rentenklau vor, machte sich zum Schutzherrn der Pensionisten.

Der Kanzler hatte ein klares Kalkül: Die Stammwähler gegen Schwarz-Blau zu mobilisieren - möglichst emotional.

 


Auf Seite 2 der Liveticker zum Duell Faymann gegen Bucher.

21:55 Uhr: Das wars vom 2. TV-Duell des heutigen Abends.

21:53 Uhr: Bucher will sich zwar nicht in eine Regierung drängen, wäre aber zu Verhandlungen bereit. Er pocht auf die Wahrheit und auf Steuersenkungen.

21:53 Uhr: Faymann: "Ich schließe nur die FPÖ aus, aber ich finde nicht dass das BZÖ oder das Team Stronach eine Bereicherung für die Regierung wäre."

21:52 Uhr: Die Frage nach einer möglichen Koalition, wenn sich Schwarz-Rot nicht ausgeht.

21:52 Uhr: Politik-Insiderin Isabelle Daniel kommentiert: Faymann zeigt fast ungewohnte Entertainerqualitäten im Duell mit Bucher. Und er ist konsequent unerbittlich gegen Bucher.

21:52 Uhr: Bucher: "Ich empfehle ihnen die Steuerschraube einmal nach unten zu bewegen, dann haben wir wieder einen Wirtschaftsaufschwung."

21:50 Uhr: Bucher: "Es ist ein Desaster. Griechenland braucht in den nächsten 77 Milliarden Eurp. Sagen Sie doch die Warheit!" Ein munteres Wortgefecht.

21:48 Uhr: Politik-Insiderin Isabelle Daniel kommentiert: Beim Duell Faymann / Bucher prallen zwei politische Welten aneinander. SPÖ und BZÖ haben freilich auch keine Wählerüberschneidungen. Bei nutzen diese Debatte, um ihre jeweilige Weltsicht zu vermarkten. Faymann hat sich in der Debatte ziemlich unerbittlich gegen Bucher gezeigt.

21:47 Uhr: Bucher: "Sie haben sesagt, die Griechenland-Hilfe wird ein Geschäft für Griechenland." Faymann: "Das hab ich nie gesagt." Bucher: "Sie sind der Chef der Bundesregierung..." Faymann: "Aso, ich bin jetzt für alles verantwortlich, was irgendwer gesagt hat."

21:46 Uhr: Faymann hat bisher deutlich mehr geredet als Bucher, warnt Thurnher und fragt: "Genug bezahlt nach Griechenland?" Faymann: "Wir haben nach Griechenland bisher weniger bezahlt als für die Hypo Alpe Adria. ... Wenn die Bedingungen eingehalten werden, wird auch weiter bezahlt."

21:45 Uhr: Bucher: "Jene, die nicht dazu bereit sind, zu arbeiten, muss die Mindestsicherung gestrichen werden."

21:44 Uhr: Bucher: "Ich bin gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen."

21:43 Uhr: Bucher: "Langzeitarbeitslose brauchen das Gefühl gebraucht zu werden. Denen wollen wir anbieten, dass sie etwas für die Gemeinschaft machen können." Faymann: "Im Vorjahr haben 30.000 Menschen dieses Angebot, das es bereits gibt, angenommen. Wollen sie dieses Angebot verstärken oder wollen sie einen Zang einführen?"

21:42 Uhr: Bucher: "Die SPÖ möchte eine Verstaatlichung des Bürgers." Heftiges Kopfschütteln bei Faymann. Bucher: "Mir geht es um eine Vermenschlichung des Staates. Das ist der fundamentale Unterschied. Für uns sind öffentliche Gelder ein heiliges Gut, mit dem man sorgfältig umgehen muss."

21:40 Uhr: Faymann ist für Einsparungen und Leistungsoptimierungen. Bis 2016 müssen fünf Milliarden eingespart werden, aber dafür braucht man auch Einnahmen.

21:39 Uhr: Neues Thema: Aufgaben des Staates.

Politik-Insiderin Isabelle Daniel kommentiert: Bemerkenswert an diesem Duell: Auch Moderatorin Thurnher wirkt etwas grantig: Sie hat Bucher ziemlich klar abgekanzelt.

21:38 Uhr: Bucher: Es muss weiter verschiedene Schulformen geben. Experten sollen helfen, alles zu optimieren.

21:37 Uhr: Bucher will hohe Qualitätsstandards. Ihm ist dabei egal, wie sich diese Schule dann nennt.

21:36 Uhr: Bucher: "Die SPÖ ist seit Jahren in einem politischen Kreisverkehr, v.a. mit der ÖVP." Er ist für eine Entpolitisierung der Schule und glaubt an 80%ige Gemeinsamkeiten mit der SPÖ.

Politik-Insiderin Isabelle Daniel kommentiert: Bucher dient sich jetzt als Koalitionspartner an: Mit ihm wäre Faymann viel weiter gekommen, als mit der ÖVP. Er spielt Faymann jetzt das Bildungsthema in die Hände….

21:35 Uhr: Faymann: "Unser stärkstes Plus ist die Stabilität im Land."

21:34 Uhr: Thurnher: "Koalitionstreue ist ihnen wichtiger als das neue Lehrerdienstrecht?" Faymann: "Ich will nicht aus einer Koalition zum Herrn Bucher laufen."

21:33 Uhr: Thema Bildung. BZÖ bietet eine Sondersitzung, wieso nimmt die SPÖ nicht an? Faymann: "Ich habe eine Koalition mit der ÖVP bis es einen neuen Regierungsauftrag gibt. Ich werde meine Vertrauensbasis mit meinem Partner nicht auf Grund von Herrn Bucher zerstören."

21:32 Uhr: Politik-Insiderin Isabelle Daniel kommentiert: Faymann greift Buchers wunden Punkt - die Kärntner Hypo - gekonnt an. Der Kanzler wird nun richtig grantig gegen Bucher. Faymann ist sehr gut vorbereitet beim Thema Hypo. Er nimmt geschickt Josef Pröll, seinen Ex-Vizekanzler, in Schutz. Klarer Punkt für Faymann.

21:31 Uhr: Bucher: "Wir haben fünf Mal einen Untersuchungsausschuss zur Hypo Alpe Adria gefordert. SPÖ und ÖVP waren immer dagegen. Sie werden schon wissen wieso."

21:30 Uhr: Faymann wird wütend: "Sie haben nicht einmal den Charakter, dass die FPÖ, ihre Familie damals, das verbrochen hat. Der Josef Pröll ist nicht von meiner Partei, aber der hatte keine andere Wahl, als für diese Charakterlosigkeit einzustehen."

21:29 Uhr: Bucher: "Das ist ja unerhört. Die Hypo Alpe Adria wurde mit Gewinn verkauft, dann aufgeblasen und von Josef Pröll wieder verstaatlicht."

21:28 Uhr: Der Fehler bei den Banken war die FPÖ-Politik in Kärnten, so Faymann. "Das ist die größte Lüge der zweiten Republik in Österreich", echauffiert sich Bucher.

21:28 Uhr: Politik-Insiderin Isabelle Daniel kommentiert: Der Kanzler wirkt erstaunlich angriffig - so wie Spindelegger in der Konfontation davor. Ob sich beide nach ihrem Kuschelduell miteinander nun zeigen wollen, dass sie auch anders können?

21:27 Uhr: Bucher: "Wieso haben sie sich zum Schirmherr der Banken aufgeschwunden, statt für die Bevölkerung da zu sein?" Thurnher: "Ich würde zwar lieber konkrete Vorschläge hören, aber sie verstehen sich wohl eher aufs attackieren."

21:27 Uhr: Politik-Insiderin Isabelle Daniel kommentiert: Derzeit wirkt es so, als würden sich Frau Thurnher (Moderatorin) und Faymann duellieren. Bucher versucht nun auch wieder mitzuspielen.

21:25 Uhr: Bucher fragt, wie Kleinpensionisten dazu kommen, für die Bankenrettung zu bezahlen: "Sie haben den Pensionisten das Geld genommen und den Banken gegeben." Zudem sei die wahre Teuerung nicht bei 2-3 Prozent, sondern bei 8%, die vor allem die Kleinpensionisten zu spüren bekommen.

21:24 Uhr: Thurnher macht sich über die Anhebung des faktischen Pensionsalters lustig, schließlich habe man im letzten Jahr nur einen Monat geschafft. Faymann reagiert brüskiert: "Gerade haben sie mir noch zu starke Veränderungen vorgeworfen."

21:22 Uhr: Faymann: "Es gibt niemanden in Europa, der ein so verlässliches Pensionssystem hat wie wir und der so sanfte Veränderungen vornimmt." Auch in der Wirtschaftskrise achtet man auf die Pensionisten.

21:21 Uhr: Faymann: Man hat das faktische Pensionsalter erhöht und eine Berechnung bis 2060 angestellt. Dadurch will man die Verunsicherung minimieren.

21:20 Uhr: Thurnher: "Wie sollen 1,3 Arbeitnehmer einen Pensionisten erhalten, wie die SPÖ vorrechnet?"

21:18 Uhr: Bucher will ein Pensionssystem für alle. Mit einem Pensionskonto auf dem man sieht, welche Ansprüche man erworben hat. "Geht man vor 65 in Pension, hat man Abschläge, sonst Zuschläge. Jeder soll selbst entscheiden wann er in Pension geht."

21:17 Uhr: Thurnher: "Das BZÖ sagt, dass jeder dann in Pension gehen kann, wenn er will. Wie soll das funktionieren?"

Politik-Insiderin Isabelle Daniel kommentiert: Das Duell Josef Bucher / Werner Faymann startet als Schlacht um Zahlen. Bucher versucht den Kanzler bei seinem Leibthema "Kampf gegen Arbeitslosigkeit" zu packen. Faymann nützt das, um Wahlrede zu halten. Er wirkt aber ein wenig grantig auf den BZÖ-Chef.

21:16 Uhr: Faymann verteidigt die Frühpensionisten: "Wenn man 40 Jahre am Bau oder in der voest gearbeitet hat, dan ist man kein Arbeitsloser, sondern sozial abgesichert und darauf bin ich stolz."

21:15 Uhr: Bucher erinnert an die 200.000 Frühpensionisten, die die Statistik verfälschen. Mit denen wären wir bei 8-9% und mittendrin im Schlamassel.

21:14 Uhr: Faymann: "Besser als wir sind nur wenige - manche sagen niemand - gekommen."

21:13 Uhr: Faymann kontert. "Die Arbeitslosenzahl war unter Schwarz-Blau höher - noch dazu mitten in einer Hochkonjunktur. Eine schwache Leistung. Heute herrscht die schwerste Finanzkrise seit den 1930er Jahren und da stehen wir - obwohl jeder Arbeitslose einer zuviel ist - an erster Stelle in der EU."

21:11 Uhr: Bucher findet, dass das BZÖ eine produktive politische Kraft ist und keine fundamentale Oppositionspartei. Bucher kritisiert, die hohe Anzahl der Arbeitslosen. Zudem gab es einen Rückschlag bei den Reallöhnen, weil Faymann in seiner REgierungszeit 13x die Steuern erhöht hat.

21:10 Uhr: Faymann bestätigt, dass man sich bisher kaum privat begegnet sein. Man haben einige Male Kaffee getrunken.

21:08 Uhr: Die Berührungspunkte der Kontrahenten werden wieder in einem Einspieler gezeigt.

21:05 Uhr: Es geht los: BZÖ-Boss Josef Bucher fordert Bundeskanzler Werner Faymann.

 

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