Nach Wettangebot:
Hartinger will nicht von 150 Euro leben
30.07.2018
Wien. Mit 150 Euro im Monat (abzüglich Wohnkosten) leben? Kein Problem, sagte bekanntlich FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein auf oe24.TV. „Kein Problem“, behauptet auch die rechte, FPÖ-nahe Seite Unzensuriert (siehe Kasten). „Unmöglich“, antworten fast alle Experten, die Opposition und soziale Vereine.
Wette. Wie ÖSTERREICH als Erstes berichtet hatte, hat nun eine Gruppe Gewerbetreibender Sozialministerin Hartinger-Klein eine Wette – Einsatz 17.511 Euro (der Monatsbezug der Ministerin) – angeboten. Sie solle beweisen, dass sie einen Monat von diesen berühmt-berüchtigten 150 Euro leben könne.
ÖSTERREICH fragte gestern bei der Blauen nach: „Dazu sagen wir nichts“, lautete der knappe Kommentar ihres Büros.
80.000 Kinder auf Mindestsicherung angewiesen
Hintergrund des Streits: Die Regierung wird bekanntlich die Mindestsicherung kürzen. Künftig soll es nur noch 563 Euro im Monat geben – bei Arbeitsqualifizierung und Deutschkenntnissen sollen 300 Euro Bonus dazukommen.
Dass Hartinger-Klein nun von 150 Euro redet, deuten Experten mit internen Berechnungen der FPÖ.
Die Armutskonferenz schlägt aber so oder so Alarm: Alleine 80.000 Kinder seien auf die Mindestsicherung angewiesen. Ein FPÖ-Sprecher twitterte indes, dass es sich bei der Mindestsicherung um „eine Auslandssicherung auf Österreicherkosten“ handle. Alleine in Wien sind freilich 50 Prozent der Bezieher Österreicher. Ob Hartinger-Klein uns nun vorlebt, dass sie mit fünf Euro pro Tag würdig leben kann?