Siegreich
Haslauer holt Salzburg für ÖVP zurück
05.05.2013
Die VP verlor zwar auch stark, Haslauer eroberte aber Landeshauptmann.
Er gilt als hölzern, zu akademisch – und das Gegenteil von volksnah. Und trotzdem wird der Anwalt Wilfried Haslauer (57) neuer Landeshauptmann von Salzburg – wie übrigens schon sein Vater von 1977 bis 1989.
Haslauer zog Ende des Jahres 2012 die Notbremse, als der Finanzskandal platze, ging sofort auf Konfrontation zu Burgstaller und machte die SPÖ allein für den Finanzskandal verantwortlich. Schnell war klar, eine Neuauflage Rot-Schwarz in dieser Konstellation ist wohl Geschichte.
Womit es auch in Salzburg — nach Oberösterreich und wohl auch Tirol – eine schwarz-grüne Koalition geben könnte, wenn es sich ausgeht.
Mit der FPÖ hat Haslauer eher ein gespanntes Verhältnis. Und eines ist ebenfalls klar: Das Wahlergebnis bringt der Bundes-ÖVP rund um Parteichef Michael Spindelegger enormen Rückenwind. Er wird jetzt um Platz 1 mitspielen
wollen.
Haslauer im Interview: >> Ein klarer Auftrag
ÖSTERREICH: Sie erheben den Anspruch auf den Landeshautptmann?
Wilfried Haslauer: Das ist eine Weichenstellung. Wir haben den klaren Auftrag erhalten, eine Regierung zu bilden und die federführende Verantwortung im Land zu übernehmen.
ÖSTERREICH: Mit welcher Partei reden Sie zuerst wegen einer Koalition?
Haslauer: Den Gewohnheiten entsprechend mit Nummer zwei, dann Nummer drei. Wir werden mit allen sprechen und einen Fahrplan für Gespräche im Einvernehmen mit den anderen festlegen. Wir sprechen auf Augenhöhe. Wir sind mit Abstand die stärkste Partei, trotz schmerzlicher Verluste.