Nazi-Versand
Hat Grazer FPÖ-Mann auch bei "Aufruhr" bestellt?
27.01.2009
Nicht nur die beiden Mitarbeiter des Dritten Nationalratspräsidenten Graf sollen bei dem Nazi-Versand geordert haben.
Auf der umstrittenen Bestellliste des rechtsextremen "Aufruhr"-Versand, auf der sich Mitarbeiter des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf befinden, kommt auch der Grazer FPÖ-Klubchef, Armin Sippel, vor. Sippel, der in dieser Funktion vor einem halben Jahr Susanne Winter nachgefolgt war, weist die Vorhaltung zurück, Shirts mit einschlägigen Aufdrucken bezogen zu haben.
Ehre-Freiheit-Vaterland und 88
Im "Falter" heißt es unter
Bezugnahme auf jene Bestelldateien, die von deutschen Hackern in Umlauf
gebracht wurden und deren Echtheit von den Grünen bestätigt und von der FPÖ
angezweifelt wird, dass eine Person, deren Daten exakt auf den Grazer
Klubchef zutreffen, 2004 ein Shirt mit der Aufschrift "Nationalist -
Ehre-Freiheit-Vaterland" und ein "Polo Hemd, Germania - 88 wear (mit
Kragenaufdruck)" bestellt haben soll. "88" ist ein in der rechtsextremen
Szene gängiger Code für "Heil Hitler", "8" steht für den achten Buchstaben
im Alphabet.
"Nicht auf mir sitzen lassen"
Sippel dementiert, jemals
etwas bei dem Versand bestellt zu haben. Er könne sich nicht erklären, wie
sein Name auf diese Liste komme: "Ich bin schockiert, dass mein Name da
auftaucht. Ich kenne diesen Versand erst vom Hörensagen aufgrund der
Debatten im Parlament". Sippel vermutet eine Manipulation und will
Aufklärung etwa über die Ausforschung der IP-Adressen der
Internet-Besteller: "Ich will das nicht auf mir sitzen lassen".