Bei der PKK sind US-Waffen gefunden worden - sie könnten von Blackwater über die Grenze gebracht worden sein.
Nach dem vorübergehenden Tätigkeitsverbot im Irak befindet sich die US-Sicherheitsfirma Blackwater jetzt auch wegen des Verdachts von Waffenschmuggel ins Visier der Justiz. Die Staatsanwälte gehen der Frage nach, ob Blackwater-Angestellte Waffen in den Irak schmuggelten, auf dem Schwarzmarkt verkauften und sie auf diesem Weg in die Hände der Arbeiterpartei Kurdistans gelangten. Die PKK wird von den USA als Terrorgruppe eingestuft.
Dementi
Blackwater wies die Anschuldigungen zurück. "Vorwürfe,
wonach Blackwater irgendetwas mit ungesetzlichen Waffengeschäften zu tun
hat, entbehren jeder Grundlage", erklärte das Unternehmen. Es habe auch
keine Kenntnis davon, dass irgend ein Mitarbeiter unvorschriftsmäßig Waffen
exportiert habe. Die Ermittlungen sind jedenfalls noch in einem sehr frühen
Stadium.
Elf Zivilisten erschossen
Die Angelegenheit sei noch sensibler
geworden, nachdem Blackwater-Leibwächter am 16. September in Bagdad
beim Schutz eines Diplomaten-Konvois elf irakische Zivilpersonen erschossen
hatten. Nach Darstellung des Unternehmens wurden seine Mitarbeiter
beschossen und handelten in Notwehr. Trotzdem enzog die irakische Regierung
Blackwater die Lizenz. Erst am Freitag durfte man die Begleitung von
US-Konvois in begrenztem Umfang wieder aufnehmen.
Die Firma hat seit der amerikanisch geführten Invasion vor vier Jahren mit Personenschutz und Sicherheitsdienstleistungen im Auftrag der US-Regierung hunderte Millionen Dollar verdient.
US-Waffen bei PKK gefunden
Den Stein ins Rollen brachte eine
türkische Beschwerde, wonach bei Kämpfern der verbotenen PKK amerikanische
Waffen gefunden worden seien. Mit einer Protestnote im Juli übermittelte
Ankara der US-Regierung auch die Seriennummern der sichergestellten Waffen.
Das Pentagon versicherte Ende Juli, diese würden überprüft. Noch wurde nicht
mitgeteilt, ob die bei PKK-Kämpfern gefundenen Waffen aus
Blackwater-Beständen stammen. Die USA betrachtet die PKK als eine
terroristische Organisation.
Blackwater ist einer von drei Vertragspartnern der US-Regierung für Sicherheitsdienstleistungen im Irak. Ein Abzug von Blackwater würde sicherlich ein Sicherheitsvakuum schaffen. Ein amerikanisch-irakischer Ausschuss überprüfe derzeit den Rahmen, in dem diese Firmen im Irak arbeiten dürften.
Die irakische Regierung untersucht unterdessen weitere Schießereien, in die Mitarbeiter von Blackwater verwickelt gewesen sein sollen. Neben dem Vorfall vom vorigen Sonntag geht es um sechs weitere Schießereien mit mindestens neun Toten.