ORF-Sommergespräch
HC Strache deckt MA-48-Skandal auf
28.08.2018Im ORF-"Sommergespräch" greift der Vizekanzler frontal die SPÖ an und unterstellt dieser "Unehrlichkeit".
FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache sorgte gestern Abend beim ORF-"Sommergespräch" für einen Knalleffekt. Im Talk mit Hans Bürger und Nadja Bernhard deckte er bei der Wiener Magistratsabteilung 48 einen Arbeitszeitskandal auf. Laut Straches Angaben habe ein Mitarbeiter über mehrere Monate zu viele Überstunden machen müssen - ohne die Möglichkeit, diese abzubauen oder sich ausbezahlen zu lassen.
Massive Überstunden ohne Ausgleich
Der Mitarbeiter habe im Zeitraum von 3 Monaten durchschnittlich 15 Stunden am Tag arbeiten müssen.
„Er hat Überstunden in einem Monat gemacht für eine Arbeit für zwei Monate. Es war ihm aber nicht möglich, auszuwählen, ob er diese Überstunden als Zeitausgleich oder gegen Bezahlung konsumieren will. Das finde ich ungeheuerlich, und das zeigt auch die Rechtswidrigkeit auf, die dort gelebt wird und die wir nun mit diesem neuen Gesetz abstellen“, so Strache.
Lehre darf kein "Hintertürl" sein
Der Vizekanzler verteidigt gleichzeitig die Pläne der Regierung, Asylwerber künftig nicht mehr zur Lehre zuzulassen. Darüber hinaus lobte er die Regierungszusammenarbeit in höchsten Tönen und kündigte erneut die Rückkehr von Udo Landbauer in die Politik an.
Zufrieden mit Regierung
Putin-Einladung positiv
Strache ortet „Überstundenskandal in der MA 48“
FPÖ-Vizekanzler Strache deckte vermeintlichen Überstundenskandal in Wiener Stadtverwaltung auf. Der Vizekanzler ließ die Sache bei ORF-Sommergespräch platzen: Es gebe einen Mitarbeiter der MA 48 (Müllabfuhr, Schneeräumung) der pro Tag 15 Stunden arbeitet – ohne sich aussuchen zu können, ob er die Überstunden ausbezahlt oder als Zeitausgleich habe wolle, wie das im neuen Arbeitszeitgesetz der türkis-blauen Koalition vorgesehen sei.
Tatsächlich liegen oe24 drei Lohnabrechnungen eines Schneepflugfahrers aus den Jahren 2010, 11 und 13 vor. Im Februar 2011 hatte der Mann 142,5 Überstunden – 136 in der Nacht, 16,5 am Tag. Die FPÖ rechnet mit 20 Arbeitstage im Monat: Dann hätte der Mann – gesetzeswidrig – 15 Stunden pro Tag gearbeitet. Durch die hohe Anzahl an Überstunden, hieß es aus der FPÖ. Habe der Bedienstete laut Eigenaussage, der in diesem Zeitraum Vater von Zwillingen wurde, Weihnachten und Silvester nicht mit seiner Familie verbringen können.
Nur ein einziges Mal war dies zu Silvester möglich, da er sich infolge einer Lungenembolie (möglicherweise durch die Belastung ausgelöst) im Krankenstand befand. Die MA 48 wies das zurück, niemand arbeite bei ihnen mehr als 12 Stunden – aber: Der Mann habe angesichts des Schneefalls Sonntags.- und Feiertagsdienste geleistet, was die Tagesarbeitszeit natürlich abgesenkt hätte. Das Gehalt des Schneepflugfahrers war übrigens nicht schlecht; 3.768,13 Euro – netto waren es zum Beispiel im Februar 2011.