Überlegt Kandidatur

HC Straches Bundespräsidenten-Poker

02.02.2010

FP-Chef Strache könnte selbst gegen Heinz Fischer in den Ring steigen. Wer für eine Strache-Kandidatur ist und warum das Risiko enorm ist.

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© TZ Österreich / Pauty
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Das Rennen um die Hofburg gewinnt nun doch noch an Spannung. Die ÖVP hat sich zwar bereits dazu entschlossen, keinen eigenen Kandidaten gegen Heinz Fischer aufzustellen (siehe Story rechts), dafür überlegt nun aber die FPÖ einen extremen Hasard: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache könnte alles auf eine Karte setzen und selbst gegen Fischer in den Ring steigen.

Strache als Kandidat? „Sag niemals nie...“
Offiziell hält sich Strache noch bedeckt. Die Entscheidung, wer antrete, sei „noch nicht gefallen“. Zu seiner eigenen potenziellen Kandidatur erklärt er nur: „Sag niemals nie.“

Hinter den blauen Kulissen sind die Überlegungen freilich weitaus gereifter. Ein FPÖ-Insider berichtet, dass „Strache sehr ernsthaft eine eigene Kandidatur abwägt“.

Dabei hatten sich die FPÖ-Granden noch im Dezember eigentlich darauf verständigt, die niederösterreichische FPÖ-Chefin Barbara Rosenkranz aufzustellen. Strache-Strategen, vornehmlich FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, wollen nun aber die Präsidentschaftswahlen lieber als „Zwischenwahlkampf nützen“, sagt ein FP-Mann.

Wie es sein Vorbild Jörg Haider praktizierte, soll Strache durch eine nicht ganz ernst gemeinte Kandidatur am 25. April einen Zwischenwahlkampf führen und damit wochenlange Aufmerksamkeit erreichen. Und diese Publicity dann für die ihm so wichtige Wien-Wahl im Herbst nutzen – so zumindest die Hoffnungen von Kickl und Co. Andere FPÖ-Strategen warnen hingegen vor diesem Hasard.

Vier bis sechs Millionen für Zwischen-Wahlkampf
Sollte Strache schließlich bei der Wahl unter 20 Prozent liegen, wäre das „ein schweres Debakel für uns“, warnt ein FPÖ-Mann.

Tatsächlich müsste Strache zumindest 30 Prozent erreichen – da die ÖVP keinen eigenen Kandidaten aufstellt – um einen echten Rückenwind für die Wien-Wahl im Herbst mitnehmen zu können (siehe auch Experten rechts).

Bis Ende Februar will Strache entscheiden, ob er selbst den riskanten Poker wagt, oder doch lieber Frau Rosenkranz vorschiebt. Die FP-Befürworter einer Strache-Kandidatur ätzen „ob des verlorenen Geldes für eine Rosenkranz-Kandidatur“. Immerhin gibt es für die Präsidentenwahl, im Unterschied zu Nationalratswahlen, keine Wahlkampfrückerstattung. Die FPÖ müsste aber mindestens vier bis sechs Millionen Euro für eine Hofburg-Kandidatur aufstellen. „Und dann“, so ein Stratege, „lieber für Strache als für die Rosenkranz“.

Mal sehen, ob sich Strache tatsächlich traut, wie sein großes Vorbild Jörg Haider tatsächlich alles auf eine Karte zu setzen ...

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