Trotz des rigiden Sparkurses will Minister Klug die Wehrdienst-Reform umsetzen.
„Erstellen Sie mehrere Sparvarianten ohne Tabu“ – so lautet der Auftrag von SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug an seinen Generalstab. Wieder einmal hat das Heer den größten Anteil an jenen 500 Millionen Euro Einsparungen ausgefasst, den alle Ressorts zusammen beitragen müssen. Klug muss laut Presse rund 63 Millionen Euro aufbringen, das sind 12 Prozent seines Budgets. Dennoch will er die Reform des Wehrdienstes fortsetzen. Ob in vollem Umfang von 30 Millionen Euro, steht noch in den Sternen. Hinter den Kulissen heißt es, gespart werde vor allem bei Investitionen und Betrieb. Das heißt: keine Sanierung der Kasernen, weniger Übungen, Einsparen von Munition und Benzin.
Neue Einsparungen sorgen für Riesenwirbel im Heer
Stinksauer ist der Präsident der Offiziersgesellschaft Erich Cibulka. „Nimmt sich die Politik noch selber ernst?“, fragt er im ÖSTERREICH-Interview. Erst präsentiere man eine „gute Wehrdienstreform, ein halbes Jahr später gibt es das Geld dafür nicht“. Cibulka kann sich nicht vorstellen, wo noch gespart werden soll. „Es wäre konsequenter, es gleich bleiben zu lassen. Dann haben wir eben kein Heer.“ Bei einem Etat von 0,6 % des BIP lebe man jetzt schon in einer „Bananenrepublik“.