Volksbefragung

Heer: Rettung fordert Zivildienst-Ersatz

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NGOs wollen Nachfolgelösung und warnen vor Leistungseinschränkungen.

Die Rettungsorganisationen fordern Ersatz für den Zivildienst, sollte dieser über die Volksbefragung zur Wehrpflicht fallen. Rotes Kreuz-Generalsekretär Werner Kerschbaum mahnte Mittwochvormittag: "Bevor man so ein erfolgreiches Modell kübelt, sollte man genau wissen, was kommt danach." Der Bundesgeschäftsführer des Arbeitersamariterbunds Reinhard Hundsmüller warnte vor Leistungseinschränkungen, sollten die Zivildiener nicht adäquat ersetzt werden.

Rotes Kreuz und Samariterbund sind die beiden größten Trägerorganisationen beim Zivildienst. Beim Roten Kreuz sind rund 4.000 Zivis beschäftigt, der ASBÖ hat etwa 1.400 unter seinen Fittichen.

Dennoch können sich sowohl Kerschbaum als auch Hundsmüller vorstellen, künftig ohne Zivildiener auszukommen, allerdings nur, wenn eine Nachfolgelösung gefunden wird. Das Modell eines "Freiwilligen sozialen Jahres" von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) wird als mögliche Grundlage dafür angesehen, freilich mit Einschränkungen.

Auch die Grünen, selbst Befürworter eines Berufsheers, drängen auf eine Nachfolgeregelung für den Zivildienst für den Fall einer Abschaffung des Präsenzdienstes. Das vorhandene Gesamtbudget für den Zivildienst könnte umverteilt werden in einen "Freiwilligen Zivildienst" für Frauen und Männer ab 18 Jahren, welcher befristet auf ein Jahr kollektivvertraglich entlohnt werden sollte, erklärte Zivildienstsprecherin Tanja Windbüchler-Souschill in einer Aussendung.

Hundstorfer. Ersatz durch "Soziales Jahr"
Sozialminister Rudolf Hundstorfer lud in einer Aussendung die großen Rettungs- und Sozialorganiationen zu Gesprächen über einen Zivildienst-Ersatz ein. Es gehe nun darum, das im vergangenen Jahr ausgearbeitete Modell des "Sozialen Jahres" zu "überarbeiten und Details zu klären", so Hundstorfer. "Die Rettungs- und Sozialorganisationen müssen sich daher vor einem Entfall des Zivildienstes nicht fürchten."

Da das Beschäftigungsverhältnis im "sozialen Jahr" ein Jahr dauere und nicht nur neun Monate wie beim Zivildienst, sei davon auszugehen, dass es zu einem vollkommenen Ersatz aller Zivildiener im sozialen Bereich kommen werde.

Die Bediensteten sollen einen Bruttolohn von ca. 1.300 Euro erhalten und voll sozialversichert werden. Als Mindestalter ist das vollendete 18. Lebensjahr vorgesehen, ein Höchstalter gibt es nicht - jedoch seien Personen mit Pensionsbezug von der Förderung ausgeschlossen, erläuterte Hundstorfer. Eine Person wird maximal zwölf Monate gefördert.

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