Wien-Floridsdorf
Heer verbietet blaues Schieß-Event
17.05.2013
Ein parteipolitische Veranstaltungen sei im HSV nicht möglich.
Die FPÖ in Floridsdorf hat die Bezirksbewohner via Flugblätter zu einer "Schießveranstaltung" am 31. Mai in die Räumlichkeiten des Heeressportvereins (HSV) Stammersdorf eingeladen. Allerdings macht der HSV den Bezirks-Blauen nun einen Strich durch die Rechnung. Das Event ist mittlerweile nämlich seitens des Vereins untersagt worden, sagte Sektionsleiter Michael Blaha auf APA-Anfrage am Freitag. Denn parteipolitische Veranstaltungen seien laut HSV-Reglement nicht möglich, so die Begründung.
"Parteipolitische Veranstaltung"
"Es gibt die Vorgabe, dass keine parteipolitischen Veranstaltungen dort stattfinden können. Deshalb unser Entschluss, das zu canceln", erklärte Blaha. Das betreffe nicht nur die FPÖ, sondern auch alle anderen Parteien. Wobei laut dem Sektionsleiter bisher nur die Blauen angefragt hätten - und das nicht zum ersten Mal. "Wir haben schon vor Jahren einmal klargestellt, dass das nicht gewünscht ist", so Blaha.
Die freiheitliche Bezirksgruppe Floridsdorf hatte kürzlich im Namen von Gemeinderatsmandatar und Bezirksparteiobmann Wolfang Irschik zu der "Schießveranstaltung" eingeladen. Auf dem entsprechenden Flugblatt inklusive Parteilogo ist auch ein Foto einer Pistole abgebildet. "Geschossen wird mit der GLOCK Pistole Mod. 17, Kal. 9mm", heißt es auf dem Flugblatt. Vor dem Schießen erfolge eine "Einweisung über Sicherheit und Funktion der Waffen", außerdem sei ein Unkostenbeitrag von 15 Euro für Munition, Scheiben und Organisation zu entrichten, so der Hinweis.
Die SPÖ ortete daraufhin einen "politischen Skandal ersten Ranges". Mit Waffen werde Stimmenfang betrieben, empörte sich der rote Landesparteisekretär Christian Deutsch in einer Aussendung. Die "öffentliche Einladung zum Herumballern" sei insofern höchst problematisch, als "vor allem jungen Menschen Waffen 'schmackhaft' gemacht" würden.
FPÖ-Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein bezeichnete die Entscheidung des HSV Stammersdorf gegenüber der APA als "eigenwillig". Offenbar habe man sich dem politischen Druck gebeugt: "Wir haben ja einen neuen Verteidigungsminister und neue Besen kehren ganz gut." Er halte "Sportschießen für nichts Schlechtes". Denn sonst müsste man konsequenterweise auch die Olympischen Spiele verbieten.