Ministerin will Vorbehalte in den nächsten Monaten zerstreuen.
Ihre langjährige Forderung nach einen Papa-Monat in der Privatwirtschaft will Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) nun durchsetzen. Der Papa-Monat findet sich zwar im Regierungsprogramm, dies allerdings nur insofern, dass dessen Einführung zu prüfen ist: "Vielleicht schaffen wir es noch, ihn eigenständig zu etablieren. Es soll ja geprüft werden, wie sich die Frühkarenz am besten durchsetzen lässt", so Heinisch-Hosek. Vorbehalte der Wirtschaft oder von Familienverbänden will sie in den nächsten Monaten zerstreuen.
Weiters will die Frauenministerin die verpflichtenden Einkommensberichte für Unternehmen weiterentwickeln. Darüber seien sich SPÖ und ÖVP in den Verhandlungen auch einig gewesen. Heinisch-Hosek kann sich hier etwa Verwaltungsstrafen bei Pflichtverletzung vorstellen.
Die Androhung von Sanktionen bei Pflichtverletzung habe sich schließlich auch bei der Gehaltsangabe in Stellenanzeigen bewährt, betonte sie. In 85 bis 90 Prozent der Job-Inserate funktioniere die Angabe des zu erwartenden Gehalts. Auch Universitäten und die Bundesländer - hier gab es anfangs Kritik wegen deren Säumigkeit - seien hier bereits "besser geworden", so Heinisch-Hosek.
Zusammenarbeit mit Karmasin
Die neue Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) habe sie bei der Angelobung bereits kurz gesprochen. Mit ihr wolle sie "viele Bereiche definieren und gemeinsam angehen". "Ich denke, dass wir den Familienbegriff miteinander diskutieren müssen, weil Familie, das ist für mich viel mehr als die Kernfamilie. Mich interessiert, welche Ansichten sie hier hat", so Heinisch-Hosek. Gerade im Bereich der "Regenbogenfamilien" sei noch viel zu tun, verwies die Frauenministerin etwa auf die Fremdkindadoption oder die künstliche Befruchtung für alleinstehende Frauen oder lesbische Paare.