Wiener Stadtschulrat

Derzeitiger Vize will Rücktritt einreichen

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Günther will Weg für Krauss freimachen und lehnt Verbleib ab.

Im Wirbel um die Besetzung des Wiener Stadtschulrats durch den umstrittenen FPÖ-Mann Maximilian Krauss hat sich nun der noch amtierende Vizepräsident eingeschaltet. Helmut Günther, der ebenfalls dem freiheitlichen Lager entstammt, will nicht - wie es Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) vorgeschlagen hatte - im Amt bleiben. Er kündigte am Samstag in einer Aussendung seinen Rücktritt an.

"Ich werde dem Landeshauptmann und Präsidenten des Stadtschulrates am Dienstag ein formelles Rücktrittsschreiben persönlich in sein Büro bringen", will sich Günther nun an Häupl wenden. "Damit fühle ich mich dann enthoben." Günther will damit den Weg für Krauss freimachen, der aufgrund umstrittener politischer Aussagen und seines geringen Alters auf heftigen Widerstand gestoßen ist. Häupl hatte angedeutet, Krauss abzulehnen und stattdessen FP-Vertreter Günther in dessen Funktion zu belassen.

FP-Funktionär ab jetzt Landtagsabgeordneter
Günther selbst lehnt einen Verbleib im Stadtschulrat nun ab, es gehe "natürlich nicht, dass man einen Menschen gleichsam an eine Funktion fesselt". Der FP-Funktionär wurde vor einigen Tagen zum Gemeinderat und Landtagsabgeordneten berufen. "Ich persönlich halte meine Funktion als Vizepräsident des Stadtschulrates jedoch für so bedeutsam, dass ich eine Ämterkumulierung nicht nur zeitlich, sondern auch im Sinne der in unserer Verfassung vorgesehenen Gewaltentrennung für inkompatibel halte", meint er.

Seinem designierten Nachfolger Krauss wünscht Günther jedenfalls viel Erfolg: "Dass einem Mann, der vor drei Jahren maturiert hat und das aktuelle System von innen genau kennt, von einigen politischen Mitbewerbern sein junges Alter vorgeworfen wird, ist unfair und traurig."

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