Schulstart für 462.000 Kinder

Heute
 geht die
 Schule los

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Lehrer-Dienstrecht, Ganztagesschule, Zentralmatura: Was das neue Schuljahr bringt.

Wenn heute 462.000 Schüler in Wien, NÖ und dem Burgenland und eine Woche später 655.000 Schüler im Westen ins neue Schuljahr starten, tun sie das mitten im Wahlkampf und in einer der turbulentesten Phasen des heimischen Bildungssystems überhaupt.

Die mehr als 1,1 Millionen Schüler (80.000 von ihnen sind Taferlklassler) beginnen ihr Jahr im Schatten politischen Ringens um Strukturen im Lehrer-Dienstrecht, Ganztagesschule, Zentralmatura und Neue Mittelschule. Es wird geschraubt an allen Ecken und Enden und an Harmonie fehlt es seit Langem. Die Fakten:
 

In zwei Schulen General-Probe für Zentralmatura

  • Schulstart mit Protest. Ohne Einigung mit der Gewerkschaft schickte die Regierung vor drei Wochen den Gesetzesvorschlag zum Lehrer-Dienstrecht in Begutachtung. Die Junglehrer und Lehramtsstudenten schäumen und rufen heute zu einer Demo vor dem Bildungsministerium auf (Details siehe rechts).
  • Kampf um Ganztagesschule. Die Schlacht zwischen SPÖ und ÖVP um die ganztägige Betreuung der Schüler spitzt sich jetzt weiter zu (siehe Kasten rechts).
  • Probegalopp für Zentralmatura. 2014/15 soll die Zentralmatura österreichweit in den AHS eingeführt werden. Schon dieses Schuljahr müssen Maturanten am Stiftsgymnasium St. Paul (Kärnten) und im Liese-Prokop-Sportgymnasium (NÖ) die neue Reifeprüfung ablegen – als Generalprobe.
  • Neue Mittelschule kommt flächendeckend. Der Schultyp Neue Mitteschule wird weiter ausgebaut. Insgesamt werden heuer 254 Standorte umgestellt, damit sind heuer fast 1.000 Standorte als Neue Mittelschule geführt.
  • Teuer. Für die Wirtschaft ist der Schulstart ein Segen, für die Eltern ein Fluch: Im Schnitt geben die Österreicher pro Kind bis 300 Euro für Schulsachen und Bekleidung aus.

 

Junglehrer-Demo gegen Dienstrecht

Heute
 geht die
 Schule los
© TZ Oesterreich Pauty Michele

Der erste Tag des neuen Schuljahres bringt auch die erste Demonstration gegen das neue Lehrerdienstrecht. Heute um 15 Uhr protestieren Junglehrer – unabhängig von der Gewerkschaft – gemeinsam mit Lehramtsstudenten vor dem Bildungsministerium gegen zwei Stunden mehr Unterricht.

„Das neue Dienstrecht bedeutet nicht mehr Lehrer für die Schüler, sondern mehr Klassen und Aufwand für die Lehrer“, sagt Elisabeth Denscher. Sie ist die Initiatorin der Demo und selbst Lehrerin. Die Jung-Pädagogen wollen ein Zeichen gegen die Verschlechterung des Betreuungsverhältnisses setzen. Von dem „attraktiven“ Angebot, das Bildungsministerin Schmied sieht, wollen sie nichts wissen: „Vor allem die Lehramtsstudenten fürchten sich vor dem neuen Dienstrecht, das sie erwartet.“

Die Facebook-Seite der Initiative Für ein faires Lehrer-
Innendienstrecht ist in den vergangenen zwei Wochen von 400 auf 1.156 Likes angewachsen.

Gewerkschaft unterstützt die Junglehrer-Initiative
Gewerkschaftsboss Paul Kimberger sagt dazu: „Man kann diese Leute nur unterstützen. Ich bedanke mich für das Engagement.“ Zum Entwurf des Dienstrechts will sich Kimberger vorerst noch nicht äußern.

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