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Heute Gipfel: Die Familien klagen an

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Österreichs Familien schauen heute auf Bundeskanzleramt zum Familiengipfel. 

Freitag, 17 Uhr, hat zwar halb Österreich schon Feierabend – Kanzler Werner Faymann lädt indes zum großen Familiengipfel. Ziel: Der Kanzler will jene Kritiker hören, die das 300 Millionen Euro schwere Familiensparpaket seit Wochen zum Teufel wünschen. Mit dabei sind unter anderem der Katholische Familienverband (mit Präsident Clemens Steindl), die Volkshilfe (Josef Weidenholzer), die Caritas etc. Faymann (SPÖ) wird eskortiert von Vizekanzler Josef Pröll und den Ministern Reinhold Mitterlehner (­beide ÖVP) sowie Rudolf Hundstorfer und Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ).

"Abschleifungen"
Und doch dürfte es eher eine symbolische Veranstaltung sein: Längst wird an "Abschleifungen“ gewerkt. Was auch dringend nötig ist: In ÖSTERREICH klagen Familien an, die das ursprüngliche Paket an den Rand ihrer Existenz bringt: Schon bei einem studierenden Kind droht ein Verlust von mehreren Tausend Euro im Jahr.

Studenten
Deshalb ist die Entschärfung für Studenten die wichtigste: Sollte die Familienbeihilfe ab März 2011 für alle über 24 gestrichen werden, wird es jetzt Ausnahmen für lange Studien (Medizin) geben. Auch junge Männer, die Präsenz- bzw. Zivildienst geleistet haben, erhalten eine Ausnahme.

Mehrkinderzuschlag
Der Zuschlag von 36,40 Euro im Monat ab dem 3. Kind soll erhalten bleiben, wenngleich in einer abgespeckten Form. Also: Entweder weniger Geld für alle oder weniger Bezieher, etwa nur bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze.

Arbeitslose
Auch der für Caritas-Präsident Franz Küberl "schlimmste“ Punkt wackelt: Die Koalition wollte die Familienbeihilfe für arbeitslose Jugendliche streichen.

Küberl – der seinen Generalsekretär Werner Binnenstein-Bachstein zum Gipfel schickt – ist das zu wenig. Er fordert, dass das Familiensparpaket "völlig neu“ aufgesetzt wird. Und auch Steindl sagt: "Es herrscht nicht nur breiter Unmut, sondern massive Ablehnung.“ Was Küberl ebenfalls aufregt: Dass die 13. Familienbeihilfe für Kinder zwischen 6 und 15 gekürzt und für alle anderen völlig abgeschafft wird. Doch daran will die Regierung nicht rütteln.

Übrigens gab es bei den Verbänden auch Ärger über Faymanns Einladungspolitik: Der Kanzler ließ per Telefon die Organisationen einladen. Ein Familienvertreter: "Eine persönliche Einladung ist ja wohl das Mindeste.“

Tausende Familien verlieren sehr viel Geld:

"Bis zu 6.500 Euro weg!"

"Der Staat zieht uns den Boden unter den Füßen weg. Wir verlieren 6.500 Euro pro Jahr“, poltert der Angestellte Wolfgang S. (56). Der Vater von David (25), Barbara (24, beide studieren) und Bernhard (15, Schüler) ist frustriert. "Uns trifft das Paket mit voller Härte, wie sollen wir unsere Kinder dann noch unterstützen“, fragt sich der Linzer. Wie der Familie S. geht es Tausenden in Österreich: Die Kürzungen der Familienbeihilfe und die Streichung von Mehrkinderzuschlag und Alleinverdiener-Absetzbetrag lässt sie Tausende Euro verlieren.

"Ich fühle mich bestraft.“
Die alleinerziehende Mutter Dietlinde A. aus Wien schäumt: "Ich habe vier Söhne zwischen 24 und 16 Jahren. Wir verlieren mehrere 100 Euro pro Monat. Ich fühle mich bestraft, dass ich vier Kinder habe und in die Armut gedrängt. Muss der Staat wirklich bei uns den Sparstift ansetzen?“ Fall 3: Heidrun Tscharnutter, Patchwork-Mama mit drei Kindern (20, 7 und 2 Jahre) aus Wien: "Wir verlieren 700 Euro jährlich, obwohl wir viel für die Gesellschaft leisten.“ Ähnlich sieht es Doris Huber, dreifache Mutter aus Wien: "Uns fehlen dann pro Jahr 500 Euro, das tut einfach weh!“

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