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Machtkampf: Fundis wollen Rot-Grün kippen

Heute Showdown bei Wiener Grünen: Vassilakou vor dem Aus?

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Muss heute Vassilakou wegen der grünen Urabstimmung gehen, ist Rot-Grün tot.

Hochspannung bei Rot-Grün in Wien. Denn nach dem Knalleffekt bei der Urabstimmung über den Heumarkt-Turm, wo eine Mehrheit von genau 18 Grünen eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte Maria Vassilakous ablehnte, tagen erstmals der Landtagsklub und der Landesparteivorstand.

Und da muss Maria Vassilakou vor allem eine Frage beantworten: Akzeptiert sie das Nein der Basis und tritt künftig in ihrer Eigenschaft als Planungsstadträtin gegen das von ihr selbst forcierte Projekt am Heumarkt auf?

Fundis wollen Ellensohn statt Vassilakou als Chef

Das verlangen neben den Partei-Oldies wie Alexander Hirschenhauser, der die Abstimmung initiierte, auch immer mehr aus dem linken Fundi-Eck, die freilich ganz andere Ziele verfolgen.

Ein Grüppchen altmarxistischer Fundis um Gemeinderat Martin Margulies will schon seit längerer Zeit einen der ihren statt Maria Vassilakou als Mitglied der Stadtregierung und grüne Nr. 1 in Wien installieren.

Klubchef David Ellensohn, nach außen hin allzeit loyaler Linksverbinder Vassilakous, soll intern Vollgas geben – und die Vizebürgermeisterin nach der Niederlage bei der Partei-Urabstimmung, bei der er selbst noch auf der Seite seiner Chefin stand, ins Out manövrieren wollen. Dass die grüne Wählerschaft viel eher hinter Vassilakou steht und sich die Abstimmungsinitiatoren nun in der Rolle der „nützlichen Idioten“ der Fundis wiederfinden, stört Ellensohns Fans wenig. Sie wollen das Aus für Vassilakou und die Macht für Ellensohn.

Ungeliebte Koalition mit der SPÖ soll platzen

Sie wollen die reine linke Lehre durchpeitschen – und könnten das Nein zum Heumarkt-Turm durchaus als Hebel für ein weiteres strategisches Ziel nützen: Die wegen ­Lobau-Tunnel und Co. ungeliebte Koalition mit der SPÖ soll zum Platzen gebracht werden. Indem man die rot-grüne Vassilakou austauscht und durch einen Radikalinski wie ­Ellensohn ersetzt, will man die SPÖ so weit provozieren, dass sie aus Rot-Grün aussteigt.

Ob dann gleich gewählt wird oder Häupl ein freies Spiel der Kräfte im Gemeinderat versucht, wäre die einzige Frage. Josef Galley

SPÖ-Basis will längst die rot-grüne Scheidung

Die Denkschulen in der SPÖ gehen in diesen Stunden weit auseinander: Eine Fraktion sagt, dass die schräge Debatte der ­Grünen um den Tower am Heumarkt der letzte Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringen sollte – mit einer Partei, die nicht einmal die eigenen Projekte durchbringt, könne man einfach keine Koalition mehr machen. Während zuletzt Stadtrat Michael Ludwig in ÖSTERREICH noch einmal Pakttreue einforderte, sagen etwa die Genossen in fast allen großen Bezirken, dass Rot-Grün endgültig am Ende sei.

Häupl zögert noch. Das letzte Hindernis für Bürgermeister Michael Häupl und seine Fans ist, dass ein sofortiges Ende von Rot-Grün auch die SP-Linke in die Bredouille brächte. Sie könnte nur in Neuwahlen – mit wem als Spitzenmann? – oder in eine ungeliebte SP-VP-Koalition gehen.

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