Vize Spindelegger

Heute will er Lehrer-Problem lösen

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Gipfel mit Beamten-Boss Neugebauer. Lehrer gegen Mehrarbeit.

Am Sonntag hatte ÖVP-Chef und Vizekanzler Michael Spindelegger angekündigt, selbst mit den Lehrern um ein neues Dienstrecht verhandeln zu wollen. Heute um 16.30 Uhr ist es so weit: Spindel­egger wird sich mit Lehrer-Gewerkschaftern und Beamten-Chef Fritz Neugebauer (ÖVP) an den Verhandlungstisch setzen. „Ich bin optimistisch“, sagt der Parteichef vorab zu ÖSTERREICH.

Zwar glaubt Spindelegger, Neugebauer auf seiner Seite zu haben – „Das ÖVP-Modell ist von Neugebauer wohlwollend kommentiert worden“, so sein Sprecher. Bei den Lehrer-Gewerkschaftern dürfte er aber auf Granit beißen. Chef-Verhandler Paul Kimberger kündigte bereits an: „Eine Mehrbelastung für Lehrer ist mit mir nicht zu machen.“

Spindelegger fordert 26 Stunden Anwesenheit
Spindelegger erwartet einiges von den Lehrern: Der ÖVP-Plan sieht vor, dass die Pädagogen künftig 26 Stunden an der Schule anwesend sein sollen. Dafür gibt es höhere Einstiegsgehälter, modernere Arbeitsplätze und zusätzliches Personal.

Kanzler Faymann (SPÖ) wartet noch die Verhandlungsrunde der Ministerinnen Schmied, Fekter und Heinisch-Hosek am 3. Juli ab, dann will auch er sich einschalten.

ÖSTERREICH: Wie konkret stellen Sie sich Ihren 26-Stundenwochen-Plan für Lehrer vor?
Michael Spindelegger:
Durch zwei Drittel Anwesenheit in der Schule und ein Drittel Heimarbeit. So wie es Maria Fekter und Karlheinz Töchterle vorgeschlagen haben.

ÖSTERREICH: Sie treffen heute die Lehrergewerkschaft. Wie optimistisch sind Sie bezüglich eines neuen Lehrerdienstrechts?
Spindelegger:
Ich bin optimistisch. Es geht um eine Versachlichung der Debatte. Ein Lehrer­bashing bringt gar nichts. Es geht um eine gemeinsame Lösung.

ÖSTERREICH: Wird es nun gemeinsame Chefgipfel mit Kanzler Faymann geben?
Spindelegger:
Es geht nicht um Gipfel, sondern um Lösungen. Daher rede ich ja laufend mit den Lehrergewerkschaftern.

ÖSTERREICH: Laut Nachhilfe-Barometer geben die Österreicher 110 Millionen 
Euro im Jahr für Nachhilfe aus. Wieso ist das nötig? Wie kann man das ändern?
Spindelegger:
Mit der neuen Lehrerausbildung schaffen wir eine neue Qualität des Unterrichts. Alle Experten bestätigen, dass die neue Ausbildung vorbildlich ist.

Eltern geben 101 Mio. Euro für Nachhilfe aus
Pünktlich zum Schulschluss lässt die Arbeiterkammer (AK) mit dem vierten „Nachhilfebarometer“ aufhorchen: Demnach gaben Familien letztes Jahr 101 Millionen Euro für Nachhilfe aus. Zwar ist die Zahl im Vergleich zu 2011 um 6 Millionen Euro gesunken. Aber nur, weil sich viele Eltern die Nachhilfe nicht mehr leisten können. 81 Prozent lernen bereits selbst mit ihren Kindern und helfen ihnen bei den Hausübungen. 90 Prozent der Eltern von Volksschülern springen als Hilfslehrer ein, in der Oberstufe sind es immerhin noch 58 Prozent.

Unterstützung. Jeder fünfte Schüler braucht Hilfe beim Lernen (21 Prozent). Doch auch die Eltern plagen sich mit dem Lernstoff: 26 Prozent haben Probleme in jedem Fach, 34 Prozent sind ihren Kindern in einzelnen Fächern keine Stütze.

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