Bildungsreform fix
"High-Five" besiegelt neue Schule
16.11.2015
Nach zähen Verhandlungen hat die Regierung sich zu einem Kompromiss durchgerungen.
Mit der am Dienstag im Ministerrat beschlossenen Punktuation zur Bildungsreform liege eine "erfreuliche Einigung" auf dem Tisch, das erklärte Bundeskanzler Werner Faymann im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Das Thema habe die politische Lager lange "auseinanderdividiert". Die Regierung und die Bundesländer befänden sich nun aber auf einem gemeinsamen Weg.
"Bund-Länderbehörde"
Die wichtigsten Punkte der Reform umrissen Faymann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) kurz. Es würden neun Bildungsdirektionen in den Bundesländern eingerichtet, in denen die Verwaltung aller Lehrer künftig gebündelt werden sollen. Dabei soll es sich um eine "Bund-Länderbehörde" handeln, alle Lehrer werden außerdem über das Bundesrechenzentrum verrechnet. Hier habe man einen "sinnvollen Kompromiss erzielt", so Faymann. Es handle sich keineswegs um einen "Etikettenaustausch". Insgesamt sprach er von einer "politischen Einigung, die sich sehen lassen kann".
(c)apa
Ausbau der Modellregionen
Ausgebaut werden die Modellregionen für die gemeinsame Schule. Zukünftig soll diese Schulform an bis zu 15 Prozent aller Schulen erprobt werden können. Die AHS-Unterstufe werde eingebunden, nach zehn Jahren soll evaluiert werden. Man müsse dieses Modell danach anhand seiner Erfolge beurteilen, so Fayman, der auch auf die größere Schulautonomie verwies.
Bildungskompass
Das zweite verpflichtende Kindergartenjahr werde kommen. Die Zusammenarbeit zwischen der Elementarbildung und den Volksschulen würde intensiviert. Bildungsstanderhebungen würden im Rahmen eines "Bildungskompass" ausgebaut, so Mitterlehner.
Das nunmehrige Papier sei "über Monate intensiv verhandelt worden". Die Reformen würden dort anschließen, wo das bisherige System stehe. "Differenzierte Zugänge" blieben erhalten, erklärte Mitterlehner.