Vor dem Staatsanwalt hat Peter Hochegger seinen Ex-Geschäftspartner belastet.
Peter Hochegger hat in der Buwog-Affäre Walter Meischberger mit einer Aussage vor dem Staatsanwalt schwer belastet. Die beiden haben für Vermittlungstätigkeit bei der Privatisierung von vier gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften an die Immofinanz zusammen knapp 10 Mio. Euro Provision kassiert, die sie nicht versteuert haben, so das Nachrichtenmagazin "News". Inzwischen geht der Verdacht aber dahin, dass unzulässigerweise Informationen über das Angebot der unterlegenen CA Immo an die Immofinanz geflossen sein könnten.
Hochegger sagte dem Staatsanwalt, dass Meischberger ihn zur gemeinsamen Beratung der Immofinanz eingeladen habe. Auf den Einwand, dass er, Hochegger, sich im Immobilienbereich "nur beschränkt" auskenne, habe Meischberger geantwortet, "dass dies kein Problem sei und er die nötigen Informationen beschaffen könne", so Hochegger.
Info von Meischberger
Von Meischberger sei auch die Information
gekommen, dass die Regierung eine Milliarde Euro für die Buwog haben wolle.
Nach der ersten Angebotsrunde, bei der die Immofinanz nur Zweiter wurde,
habe Hochegger von Meischberger erfahren, wie hoch das Angebot des
Bestbieters war. Hochegger habe diese Information mündlich an den damaligen
Immofinanz-Boss Karl Petrikovics weitergeleitet.
Meischberger habe dann vor der zweiten und entscheidenden Runde die Einschätzung abgegeben, dass das Höchstgebot zwischen 940 bis 960 Millionen liegen wird. "Wie er dazu kam, weiß ich nicht. Meine Empfehlung an Karl Petrikovics, die ich von Meischberger erhalten habe, war, nicht unter 960 Millionen Euro, sondern eher in Richtung einer Milliarde zu bieten" wird Hochegger zitiert. Petrikovics habe sich versichert, dass die Zahl (960 Millionen) verlässlich sei. Am Ende bot die Gruppe um die Immofinanz 961 Mio. Euro, die CA Immo 960 Mio. Laut Medienberichten war bei einer Sitzung im Finanzministerium zwischen erster und zweiter Verhandlungsrunde bekanntgeworden, dass die CA Immo zumindest bei der ersten Bieterrunde einen Kreditrahmen über 960 Mio. Euro hatte.
25 Prozent Provision, dann 20
Differenzen hat es offenbar auch
über die Verteilung der Provision gegeben. Hochegger hat laut dem Bericht
zunächst 25 Prozent der Provision einbehalten. Damit sei Meischberger nicht
einverstanden gewesen. Bei einem Treffen im Wiener Hotel Imperial sei
daraufhin Meischberger in Begleitung des Grasser-Vertrauten Ernst Plech
erschienen. "Plech hat wortreich daran mitgewirkt, mich davon zu
überzeugen, dass Meischberger viel Arbeit gehabt hätte", wird
Hochegger zitiert. Letztlich erhielt Hochegger 20 Prozent der Provision,
Meischberger 80 Prozent.
Dubioser Geldfluss über Zypern
Dem Bericht zufolge können
in dem Buwog-Ermittlungsverfahren nun auch die Provisionsflüsse über Zypern
und die im US-Bundesstaat Delaware residierende Omega International LLC bis
hin zu einem Konto der Hypo Invest in Liechtenstein minutiös nachverfolgt
werden.
Meischberger will klagen
Walter Meischberger weist die erhobenen
Vorwürfe vehement zurück. "Die absurde Darstellung der Vorgänge rund um den
Verkauf der Buwog-Immobilien entbehrt jeder Grundlage und ist völlig aus der
Luft gegriffen. Es handelt sich offensichtlich dabei um einen schlechten
Versuch Hocheggers, sich aus der Verantwortung zu stehlen", so Meischberger.
Aus diesem Grund sei auch eine Prüfung rechtlicher Schritte gegen "News" und
gegen Peter Hochegger bereits in die Wege geleitet worden.