BP-Wahl
Hochrechner prognostizieren: Van der Bellen wird Wahl gewinnen
22.05.2016
Grüner liegt bei den Urnenwählern um 144.006 Stimmen hinter Hofer.
Der grüne Bewerber Alexander Van der Bellen kann weiter hoffen, doch noch Bundespräsident zu werden. Zwar hat sich FPÖ-Kandidat Norbert Hofer (FPÖ) bei den Urnenwählern um 144.006 Stimmen mehr geholt und war damit im vorläufigen Endergebnis Erster mit 51,93 Prozent. Alle Hochrechner gehen allerdings davon aus, dass sich das mit der Auszählung der Briefwahl morgen, Montag, drehen wird.
Die Briefwahlschätzungen unterscheiden sich nur im Vorsprung, den die Hochrechner für Van der Bellen im endgültigen Gesamtergebnis sehen: Andreas Kohlsche vom Institut für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung in Kaufbeuren sieht den Grün-Kandidaten letztlich um 6.000 Stimmen vor Hofer, die ORF-Hochrechner von SORA um 2.888 Stimmen.
Briefwahl
Die ARGE Wahlen hat berechnet, wie die Briefwahl zumindest ausgehen muss, damit Van der Bellen gewinnt: 60,2 Prozent müsste Van der Bellen demnach bei den Briefwählern holen, womit 39,8 für Hofer blieben. Mit einem solchen Briefwahlergebnis läge der Grüne um 200 Stimmen vor dem blauen Kandidaten. Wobei die APA-Hochrechner als Basis genommen haben, dass am Montag noch rund 707.000 gültige Stimmen ausgezählt werden. Je weniger Briefwahlstimmen es gibt, umso größer müsste die Differenz sein, damit der grüne Bewerber das Ergebnis noch drehen kann.
Vorsprung für Van der Bellen
Kohlsche geht von wesentlich mehr gültigen Briefwahlstimmen aus - nämlich fast 730.000. Damit kommt er auf den größeren Vorsprung von 6.000 Stimmen für Van der Bellen im (hochgerechneten) Gesamtergebnis. Auch wenn Kohlsche bei der Briefwahlschätzung auf einen ähnlichen Anteil für den grünen Professor - nämlich 60,3 Prozent - kommt.
SORA geht davon aus, dass nur 680.000 Stimmen der Briefwahl ausgezählt werden. Dafür prognostizieren die ORF-Hochrechner den Anteil Van der Bellens mit 60,8 Prozent etwas höher - womit in Summe Van der Bellen mit 2,206.845 Stimmen knapp vor Hofer mit 2,203.957 läge.
Entscheidung Montag am frühen Abend
Wie viele Briefwähler tatsächlich gültig gewählt haben und wem sie letztlich in die Hofburg verhelfen, wird Montag am frühen Abend feststehen. "Hoffentlich zwischen 17.00 und 19.00 Uhr wird das endgültige Gesamtergebnis inkl. Briefwahl vorliegen", sagte der Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium, Robert Stein, der APA. Im ersten Wahlgang war die Briefwahl um 17.30 Uhr fertig ausgezählt.
Briefwahlrekord
Jedenfalls ist mit einem Briefwahl-Rekord zu rechnen - denn schon die Zahl der ausgestellten Wahlkarten war mit fast 900.000 groß wie nie. Und jedenfalls wird Österreich morgen Abend seinen ersten Bundespräsidenten küren, der nicht von den beiden Traditionsparteien SPÖ und ÖVP ins Rennen geschickt wurde.