Teuer waren Konzeption, Begleitung und Moderation der Arbeitsgruppen.
Fast eine Viertelmillion Euro hat das Wissenschaftsministerium für den "Dialog Hochschulpartnerschaft" ausgegeben, der als Reaktion auf die Studentenproteste mit Hörsaalbesetzungen im Herbst 2009 eingerichtet wurde. Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ durch das Ressort. Der mit 146.296 Euro größte Brocken an den Gesamtausgaben von 247.341,08 Euro fiel für Konzeption, Begleitung und Moderation der fünf Arbeitsgruppen mit ihren über 250 Teilnehmern an.
Kostenpunkte
Der zweitgrößte Posten waren Technik und Ausstattung bzw. Mieten von insgesamt 44.669,24 Euro. Exakt 27.535,54 Euro flossen in Zeitungsinserate, in denen der über acht Monate laufende Prozess beworben wurde. Für inhaltliche Inputs und Expertisen wurden 23.152 Euro ausgegeben, für die Sicherheit - "insbesondere im Herbst 2009" (dem Höhepunkt der Studentenproteste, Anm.) - 5.688,30 Euro.
Hochschuldialog
Der Hochschuldialog hatte am 24. November 2009 noch unter dem früheren Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) begonnen, der Abschlussbericht wurde unter dessen Nachfolgerin Beatrix Karl (V) am 30. Juni präsentiert. Größte Leistung des mehrmonatigen Prozesses war es laut Endbericht, dass alle Akteure - von Hochschulleitern über Studenten bis zur Interessensvertretern und Politik - sich miteinander an einen Tisch gesetzt hätten. Die Uni-Rektoren hatten den Dialog hingegen als "Geschwätz" verurteilt, für die HochschülerInnenschaft war er "Hinhaltetaktik" - beide stiegen vorzeitig aus.
Karl kündigte unterdessen konkrete Folgen aus den Empfehlungen des Endpapiers an: Sie will die Bologna-Umsetzung verbessern, ein österreichisches Modell der "Affirmative Action" (Förderung von Minderheiten, Anm.) an Hochschulen entwickeln, ein Modell der Studienplatzfinanzierung erarbeiten, den Fachhochschul-Sektor ausbauen und die Studienwahlberatung reformieren.