FPÖ ortet "grüne Diktatur"
Hofburg-Duell wird brutal
02.05.2016Der Kuschelkurs zwischen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen scheint zu Ende.
Nicht einmal mehr drei Wochen bis zum großen Finale im Hofburg-Match. Während der Wahlkampf in die heiße Phase geht, scheint die FPÖ den Kuschelkurs für beendet erklärt zu haben. Betonte der Blaue Norbert Hofer zunächst, mit dem Grünen Alexander Van der Bellen „freundlich“ umgehen zu wollen, hagelte es beim
1.-Mai-Fest der FPÖ bereits scharfe Angriffe.
Strache warnt vor "grüner Diktatur"
Bei Grillhendl und Bier gab es deftige Sprüche. So würde Van der Bellen etwa die „Exekutive als latent gewalttätige Macht“ bezeichnen, behauptete Hofer. Er selbst habe gedient, „Van der Bellen nicht“. Die heftigen Attacken überließ Hofer aber seinem Parteichef Heinz-Christian Strache. Der rief durchs Bierzelt: „Wir brauchen keine grüne Diktatur.“
Jetzt schlägt eine prominente Künstlerinitiative zurück, die aus Van-der-Bellen-Anhängern besteht. Sie halten Hofer seinen „autoritären“ Kurs vor und warnen vor einer „Politik der Willkür“, sollte Hofer als Bundespräsident in die Hofburg einziehen (siehe Kasten unten).
TV-Duelle: Noch schärfere Gangart im Wahlkampf
Auch von Van der Bellen wird nun erwartet, dass er sich – zumindest inhaltlich – stärker positioniert. Erst gestern forderte er einen Verhandlungsstopp bei TTIP.
Die anstehenden TV-Duelle dürfte er nützen, um verstärkt auf Hofers Europafeindlichkeit hinzuweisen. Die ständigen Angriffe aus dem blauen Lager wird er sich wohl nicht mehr lange gefallen lassen. Inzwischen stellen sich zahlreiche Künstler gegen Hofer.
Künstler und Promis gegen Hofer
Mehrere Hundert österreichische Autoren, Künstler, Publizisten und Pädagogen haben am Montag eine Initiative gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer bei der Bundespräsidenten-Stichwahl gestartet. Sie werfen ihm vor, einen autoritären Kurs zu fahren und das Amt des Bundespräsidenten und die Verfassung für seine eigenen Machtansprüche und die seiner Partei missbrauchen zu wollen, weil er angekündigt hat, die Regierung zu entlassen, wenn sie nicht seinen Vorstellungen entsprechende Entscheidung treffe. Mit dabei sind u. a. Erika Pluhar, Lukas Resetarits, Eva Rossmann, Erwin Steinhauer und Michael Köhlmeier.
VIDEO: Aktuelle Umfrage zur Hofburg-Wahl