Richard Lugner bot einen Vorgeschmack auf seinen Präsidentschaftswahlkampf.
Schon die Ankündigung war ungewöhnlich: „Meine Damen und Herren, bitte erheben Sie sich, hier kommt der Bundespräsidentschaftskandidat!“, rief der Berater in den Saal hinein, als Richard Lugner mit seiner Frau Cathy eintrat. Im Hintergrund war das Bild eines Kasperltheaters mit allen Kandidaten zu sehen.
Kasperl Lugner gegen Krokodil Van der Bellen
Der 83-jährige Baumeister kündigte am Donnerstag offiziell an, dass er bei der Hofburgwahl am 24. April antreten will.
Lugner legt seinen Part ironisch an: „Ich übernehme die Rolle des Kasperls mit der schönen Prinzessin an meiner Seite. Der Kasperl gewinnt immer.“
Für seine Konkurrenten hat Lugner wenig gute Worte über: Griss sei im rot-schwarzen Sumpf groß geworden: „‚Krokodil‘ Van der Bellen ist erst Sozialist, dann grün geworden.“
»Wenn ihr keinen Bock habt, was macht ihr hier?«
Der Regierung stellt Lugner im ÖSTERREICH-Interview die Rute ins Fenster. „Unter einem Präsident Lugner gäb’s keine rot-schwarze Regierung mehr“, kündigt er an. Seinen Wahlkampf will der Baumeister mit 500.000 Euro „sparsam“ anlegen, hauptsächlich das Internet mit „jutub“ (Youtube) verwenden. Im Falle eines Wahlsiegs würde das First Couple Englischkurse belegen.
Sein Gehalt will Lugner mit Cathy gerecht aufteilen. „Ich werde meinen Teil spenden“, hat diese dazu zu sagen. Das Gelächter der Journalisten gefällt ihr nicht: „Wir sind hier nicht im Kasperltheater. Das ist ein ernst zu nehmendes Thema. Wenn ihr keinen Bock darauf habt, was macht Ihr dann hier?“
Stimmen Sie ab! Wer soll Bundespräsident werden?
Lugner: »Die Regierung in den Krieg schicken«
Der Hofburg-Kandidat erzählt im großen ÖSTERREICH-Interview von seinen Ansichten, Vorhaben und Meinungen gegenüber der aktuellen Regierung.
ÖSTERREICH: Glauben Sie, dass Sie realistische Chancen auf den Sieg haben?
Richard Lugner: Das kann derzeit niemand beantworten. Jetzt ist einmal die Frage: Was geschieht, wenn der Lugner jetzt einsteigt? Die anderen Kandidaten sind ja alles Leute, die ein Leben lang vom Steuerzahler hoch bezahlte Posten ausgeübt haben.
ÖSTERREICH: Wie würden Sie mit der jetzigen Regierung umgehen?
Lugner: Nach Artikel 70 kann der Bundespräsident die Regierung entlassen. Ich würde mich mit Faymann und Mitterlehner zusammensetzen und sagen: Bringt ihr jetzt endlich was weiter bei der Arbeitslosigkeit, den Pensionen, dem Flüchtlingsproblem, oder soll ich euch in den Krieg schicken?
ÖSTERREICH: Sie würden der Regierung die Rute ins Fenster stellen?
Lugner: Der Bundespräsident muss einschreiten, und da gehört einer her, der nicht aus der rot-schwarzen Koalition kommt.
Das ganze Lugner-Interview gibt es am Sonntag in der Tageszeitung ÖSTERREICH und auf oe24.at .