Wegen übler Nachrede

Hofburg-Kandidat Grosz klagt den ORF

07.10.2022

Bei einer Frage platzte Gerald Grosz beim ORF-Interview am Donnerstagabend der Kragen.

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© APA/ERWIN SCHERIAU
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Wien. Am Donnerstagabend musste sich Hofburg-Kandidat Gerald Grosz bei seinem ORF-Auftritt den Fragen von Armin Wolf und Susanne Schnabl stellen. Dabei präsentierte er sich staatsmännisch und ließ sich von den Fragen nicht aus der Ruhe bringen, bis auf einen Moment, als Schnabl und Wolf ihm eine Verurteilung wegen übler Nachrede, Kreditschädigung und Ehrenbeleidigung vorwarfen.

"Ich bin nie vor einem Gericht gestanden", so Grosz. Schnabl antwortet: "Das stimmt nicht. Sie sind rechtskräftig verurteilt. Wegen übler Nachrede, wegen Kreditschädigung, wegen Ehrenbeleidigung. Sie haben eine ORF-Kollegin 2007 wegen fälschlicherweise, wegen einer sexuellen Beziehung, einem Verhältnis zu einem BZÖ-Politiker beschuldigt. Sie sind rechtskräftig verurteilt."

Grosz: "Ich habe ein zivilrechtliches Urteil bekommen. Und ich rate Ihnen eines: Wenn sie jetzt nicht in der Sekunde, den Vorwurf, den Sie insinuieren, nämlich den einer strafrechtlichen Verurteilung, zurücknehmen, dann nehmen Sie in einer Belangsendung zurück. Ich bin kein einziges Mal in meinem Leben strafrechtlich verurteilt worden. Ich habe einen Zivilprozess, einen Medienprozess verloren."

Hofburg-Kandidat Grosz klagt den ORF

Grosz kündigte nun selbst eine Klage gegen den ORF wegen übler Nachrede und Ehrenbeleidigung an. Er erklärt auf Twitter: "Ich habe im Jahr 2007 ein Säumnisurteil des LG für Zivilrechtssachen wegen Ehrenbeleidigung (ABGB 1330) erhalten. Ich wurde NIE wegen übler Nachrede (StGB 111) verurteilt und stand auch nie vor Gericht. Meine Rechtsvertretung klagt daher Herrn Armin Wolf Frau Susanne Schnabl und den ORF wegen übler Nachrede, Kreditschädigung und Ehrenbeleidigung. Weiters wird gegen die zwei Genannten und Herrn Martin Thür eine Rundfunkbeschwerde wegen vorsätzlicher Kriminalisierung eines Wahlwerbers eingebracht. Die unabhängigen Richter unseres Landes werden diesen Damen und Herren im ORF das Handwerk legen!"

 

 

So erklärt Wolf die Auseinandersetzung

© Twitter/Screenshot

Auch Armin Wolf meldete sich zum Interview via Twitter und erklärt: "Gestern hat sich Gerald Grosz sehr empört, dass ihm Susanne Schnabl eine „strafrechtliche“ Verurteilung vorgehalten hätte. Tatsächlich gesagt hat sie „rechtskräftige“ Verurteilung. Doch bei manchen Grosz-Fans hat der alte Schmäh wieder funktioniert."

Im Fall einer Verurteilung drohen Wolf, Schnabl und dem ORF bis zu 40.000 Euro Strafe. Gegen den ORF will Grosz zusätzlich noch eine Rundfunk-Beschwerde einbringen. 

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