Norbert Hofer will nun bei der nächsten NR-Wahl auf Liste hinter Strache kandidieren.
Heute ab 14 Uhr nehmen Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer und FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache in einer Pressekonferenz Stellung nach dem FPÖ-Bundesparteivorstand.
Ruhe einkehren
Der knapp geschlagene Präsidentschaftskandidat der FPÖ, der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer, hat am Dienstag in einem kurzen Statement vor der Vorstandssitzung seiner Fraktion die Österreicher gebeten, wegen des engen Wahlergebnisses nicht zu streiten. Im Internet habe es teils heftige Bürgerstatements gegeben. "Aber alle sollen zusammenhalten", so Hofer. Er hoffe, "dass Ruhe einkehrt".
Gestern habe er seinem siegreichen Gegenkandidaten Alexander Van der Bellen gratuliert, sagte der FPÖ-Politiker. Es sei nicht nur schwer, knapp zu verlieren, sondern auch, knapp zu gewinnen, so Hofer weiters in Richtung von Van der Bellen.
Verhältnis zu Strache
Spekulationen wonach er, Hofer, womöglich dank der vielen erreichten Stimmen auch für die Freiheitlichen als Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl antreten könnte, erteilte er eine Absage. Hofer wird hinter Strache auf der FPÖ-Liste kandidieren, um die Freiheitlichen zur stärksten Kraft im Land zu machen, sagte er. Einen Vorzugsstimmenwahlkampf gegen seinen Parteichef schloss Hofer auf Nachfrage aus. Zwischen ihn und Strache passe kein Blatt Papier.
Zu einer angedeuteten möglichen Wahlanfechtung sagte Hofer, es gebe keine Anzeichen für einen Wahlbetrug.
Auf Facebook hatte Hofer zuvor seine Anhänger dazu aufgefordert, den Kopf nicht hängen zu lassen. Über einem Foto von sich und seiner Katze postete der knappe Wahlverlierer: "Wir sind heute noch immer etwas traurig. Aber die Arbeit geht weiter. Heute stehen eine Vorstandssitzung und eine Pressekonferenz auf dem Programm. Danach leite ich den U-Ausschuss. Kopf hoch, liebe Freunde. Österreich braucht Euch! Ich bleibe Euch treu!"
Der oberösterreichische FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner sagte vor der Sitzung, in erster Linie werde man das beste Ergebnis analysieren, das seine Partei in der Zweiten Republik je erreicht habe - und nicht, ob man womöglich die Wahl anfechte. Wenn es Verdachtsmomente gebe, würde man denen aber schon nachgehen. Auf Nachfrage, ob Hofer vielleicht ein zugkräftigerer Spitzenkandidat als Strache wäre, sagte Haimbuchner, Strache "war, ist und bleibt die Galionsfigur" der Freiheitlichen.