Die FPÖ fordert nach dem Türkei-Referendum Konsequenzen.
Die Türken in Österreich haben sich deutlicher für die umstrittene Verfassungsreform in der Türkei ausgesprochen als ihre Landsleute in der Heimat. In den Ländern "mit hohem Gastarbeiter-Anteil" fiel die Zustimmung beim Referendum durchwegs deutlich höher aus als in der Türkei selbst, berichtete der Österreichische Integrationsfonds in einer Aussendung.
Nach Auszählung aller Stimmen in Österreich stimmten laut amtlicher Agentur Anadolu 73,23 Prozent (38.215) für die Einführung des Präsidialsystems, 26,77 Prozent (13.972) dagegen. In Deutschland waren es 63 Prozent "Ja"-Stimmen, in Frankreich 65 Prozent, in den Niederlanden 71 Prozent und in Belgien 75 Prozent.
Konsequenzen gefordert
Das Ergebnis führt zu einer innenpolitischen Debatte, die FPÖ fordert nun strenge Konsequenzen. Heinz-Christian Strache hat einen sofortigen und endgültigen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen gefordert.
"Was muss noch alles geschehen, damit die EU endlich alle Beitrittsverhandlungen mit der Türkei abbricht? Alle EU-Zahlungen sofort stoppen, Verhandlungen abbrechen, Zuwanderung stoppen, den rechtswidrigen Doppelstaatsbürgern die österreichische Staatsbürgerschaft entziehen und unsere Grenzen endlich sichern und schützen", lautet die nach dem Vorliegen des Ergebnisses aufgestellte Forderung Straches. "Die Zeit des Redens ist vorbei, ich erwarte mir endlich effektive Handlungen zum Schutze und im Interesse unserer Heimat Österreich!"
Der gescheiterte Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer stellt auf Facebook klar: "Wer mit einem türkischen Pass zur Wahl geht und gleichzeitig die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, hat Österreich betrogen", so der 3. Nationalratspräsident.