FP-Chef ließ viele Fragen offen
Hofer beim Thema 'Straches' nicht gesprächig
15.10.2019
Im ORF-"Report" sprang der FPÖ-Chef für den erkrankten Kickl ein. Beim Thema "Ehepaar Strache" wurde er aber wortkarg.
Wie die Tageszeitung ÖSTERREICH in ihrer Mittwochsausgabe berichtet, wird Philippa Strache ihre Entscheidung, ob sie das Mandat im Nationalrat annimmt, doch nicht am Mittwoch verkünden. Diesen Termin hatte Strache ursprünglich in einer Aussendung vergangene Woche genannt.
Straches Anwalt Ben Irle gibt im Interview mit oe24.TV und der Tageszeitung ÖSTERREICH bekannt, dass es nun nicht bei diesem Termin bleiben wird: "Nein, dabei bleibt es nicht. Wir waren in der vergangenen Woche davon ausgegangen, dass wir bis morgen diese Entscheidung zu treffen haben. Mittlerweile wissen wir, dass sie erst mit Ausstellung des Wahlscheines am 23. Oktober zur konstituierenden Nationlratssitzung Abgeordnete würde. Wir haben also daher noch eine Woche Zeit, diese Entscheidung zu treffen und wollen uns diese Zeit auch ausbedingen. Die aktuellen Ereignisse sind einer der Gründe dafür. Es gibt hier viele Dinge, die zu berücksichtigen sind. Daher hat Frau Strache diese Entscheidung getroffen, die zur Verfügung stehende Zeit bis kommende Woche noch voll zu nutzen, um eben auch die richtige Entscheidung zu treffen."
Hofer blieb beim Thema Strache wortkarg
Im ORF-Report nahm dazu am Dienstag auf FPÖ-Chef Norbert Hofer Stellung. Er erklärte, dass er die Entscheidung Philippas auch nicht kenne. Die Ehefrau des Ex-FPÖ-Chefs für den Nationalrat kandidieren zu lassen, bezeichnete er "eine für den Zeitpunkt sinnvolle Entscheidung", so Hofer.
Dann wurde der Parteichef, der als Ersatz für den erkrankten Herbert Kickl einsprang, immer wortkarger. Das Gehalt von Philippa Strache wollte er nicht kommentieren. Auch ob es Konsequenzen geben könnte, für jene Personen, die diese Summe genehmigt hatten, ließ er offen. Stattdessen nützte er die Zeit für einen Seitenhieb auf ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und dessen angeblichen Jahresverdienst von 400.000 Euro.
Und auch über seinen Vorgänger Heinz-Christian Strache wollte der FPÖ-Chef nicht wirklich sprechen. Ob er dessen Parteiausschluss für möglich hält, ließ er ebenfalls offen.
Türkis-blaues Hintertürchen
Stattdessen ließ er durchklingen, dass Türkis-Blau 2.0 trotz Ankündigungen in die Opposition zu gehen, noch nicht ganz vom Tisch sei. Sollte ÖVP-Chef Sebastian Kurz nicht in der Lage sein mit den anderen Parteien eine Regierung bilden zu können, würde der blaue Bundesparteivorstand noc einmal zusammentreten und über etwaige Verhandlungen mit der Volkspartei abstimmen. Er wolle nicht, dass Österreich wieder wählen muss.
Eine klare Absage gab es hingegen für eine türkise Minderheitsregierung. Diese werde die FPÖ auf keinen Fall unterstützen.