FPÖ-Grande geht zurück ins Burgenland und macht eine Kampfansage an Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Nach seinem Rückzug aus dem Nationalrat heizt Norbert Hofer jetzt den Landtagswahlkampf im Burgenland an. Der ehemalige Dritte Nationalratspräsident und Ex-FPÖ-Chef fordert in seiner Heimat SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil heraus. Hofer will Chef im Burgenland werden und macht dafür eine klare Ansage. Für ihn ist auch eine Koalition unter Ausschluss von Doskozil und dessen SPÖ möglich.
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Im Interview mit Niki Fellner auf oe24.TV erklärt Hofer, warum es ihn wieder ins Burgenland zieht: "Ich habe dort meinen politischen Weg begonnen und kenne das Burgenland sehr gut." Nachdem er der längstdienende Dritte Nationalratspräsident in der Geschichte der Ersten und Zweiten Republik gewesen sei, sei es ein "guter Zeitpunkt, um das coming home ins Burgenland zu machen", sagte Hofer.
Die Hofer-Entscheidung
Dass FPÖ-Chef Herbert Kickl der Grund für den Weggang Hofers aus der Bundespolitik sein könnte, bestreitet Hofer. Mit Kickl habe er "Gespräche geführt, ob er im Nationalratspräsidium bleibe". Die Entscheidung sei vielmehr bei einer Sitzung der FPÖ im Burgenland gefällt worden. Über Walter Rosenkranz, der jetzt der erste blaue Nationalratspräsident ist, will Hofer kein schlechtes Wort verlieren. Auch Hofer hätte Orbán empfangen: "Ich hätte genauso gehandelt", sagt Hofer im Gespräch mit oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Im Burgenland will Hofer in die Landesregierung. Auf ein Prozentziel bei der Wahl im Burgenland will sich Hofer nicht festlegen, auch nicht, ob er Platz eins oder zwei anstrebe. Hofer will im Burgenland die Allmacht der SPÖ brechen und neue Impulse setzen. Ebenso will sich Hofer nicht auf eine Koalition festlegen. Eine lässt sich Hofer aber doch entlocken: "Rot-Blau hat gut funktioniert", stimmt Hofer ein Loblied auf eine Koalition von SPÖ und FPÖ an. Aber: Hofer kann sich auch eine bunte Allparteien-Koalition GEGEN die SPÖ vorstellen. Wenn er dann Landeshauptmann werden sollte, glaubt Hofer, dass die Burgenländer das nicht "als Nachteil" empfinden würden.
Interessante Neuwahl-These
Über die Lage im Bund sagt Hofer, dass er mit einer Dreier-Koalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS rechne. Die Austro-Ampel nennt Hofer eine "Umfall-Ampel". Eindringlich warnt er vor einer SPÖ in der Regierung unter Andreas Babler. Den Parteichef der Roten nennt er einen "Marxisten", der das Eigentum abschaffen wolle.
Aufhorchen lässt Hofer mit dieser These: Sollte es Neuwahlen geben, dann glaubt Hofer an einen Wahlkampf der drei "K": Neben Kickl in der FPÖ käme es seiner Meinung nach nämlich in der ÖVP zu einem Comeback von Sebastian Kurz UND in der SPÖ zu einer Rückkehr von Christian Kern, so die Hofer-Überlegung.