Polizeischutz für FPÖ-Chef

Hofer veröffentlicht Mord-Drohungen gegen seine Person

22.06.2020

'Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher, meine Lieben, als Corona', hatte Hofer bei der FPÖ-Kundgebung am Viktor-Adler-Markt gesagt. 

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© FPÖ/Franz M. Haas
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Der FPÖ-Obmann hatte am vergangenen Dienstag bei einer Demo der Freiheitlichen gemeint, das Heilige Buch der Muslime sei gefährlicher als das Coronavirus. Muslime-Vertreter und die politische Konkurrenz zeigten sich schockiert und reagierten mit Anzeigen wegen Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren.
 
"Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher, meine Lieben, als Corona", hatte Hofer bei der FPÖ-Kundgebung am Viktor-Adler-Markt gesagt. Das sei eine "unglaubliche Entgleisung", empörte sich etwa der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ümit Vural. Hofer beleidige die gesamte muslimische Bevölkerung. Die Staatsanwaltschaft Wien solle die Aussagen prüfen.
 
Nach dem Koran-Sager von Norbert Hofer hagelte es wüste Beschimpfungen und sogar Morddrohungen im Netz - oe24 berichtete. Inzwischen gibt es Polizeischutz für den FPÖ-Chef. Auch der Hass im Netz reißt offenbar nicht ab. Hofer veröffentlichte am Montag weitere Drohungen gegen seine Person. In einer Aussendung schickt er Screenshots von anhaltenden Beschimpfungen. Darunter sind Mord-Drohungen wie: "Deine Kehle sollte aufgeschnitten werden in deiner nächsten Konferenz" oder "Hoffe du wirst geschlachtet". In einer weiteren Nachricht steht: "Ich hoffe sie werden erschossen sie Missgeburt". 
 
"Kritik an meiner Aussage ist ebenso zulässig wie die Kritik an einer Fehlinterpretation von religiösen Schriften, die zu Gewalt und Leid führt. In einem aufgeklärten Land wie Österreich ist beides möglich", sagt Norbert Hofer in der Aussendung. Auch die ranghöchsten Vertreter der unterschiedlichen Konfessionen haben an Hofers Äußerungen über den politischen Islam teils heftige Kritik geübt. Auch das nehme Hofer zur Kenntnis und sei offen für einen Dialog: "Ein Austausch von Argumenten und Meinungen ist in der Politik wünschenswert. Aufrufe zu Gewalt bis hin zum Mord sind nicht zulässig und strikt abzulehnen." Norbert Hofer vermisst in diesem Zusammenhang jedwede Kritik der Vertreter der Glaubensgemeinschaften sowie der Politik insgesamt an den Mordaufrufen.
 
Hofer veröffentlichte diese Mord-Drohungen gegen seine Person: 

© FPÖ

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