Laut Rechnungshof lassen sich in dem fast 50 Jahre alten System Millionen einsparen - ein heißer Tip für die geplante Verwaltungsreform.
Vergleichsweise hohe Ausgaben, aber nur durchschnittliche Erfolge - das Urteil von Rechnungshof, Wirtschaftsforschungsinstitut und Institut für Höhere Studien über die aus dem Jahr 1962 stammende Schulverwaltung ist laut Ö1 vernichtend. Dass die Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und Gemeinden zersplittert sind, führe zu Ineffizienzen, Doppelgleisigkeiten und Ziel-Konflikten. Auch könne die Schulqualität wegen der Zersplitterung nicht gemessen werden.
Zu wenig Zeit in der Klasse
Auch das aktuelle Streitthema
zwischen SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied und der Lehrergewerkschaft
fehlt nicht: der Anteil der Unterrichtszeiten an der Gesamtarbeitszeit der
Lehrer sei im internationalen Vergleich gering, heißt es in dem
19-Seiten-Papier. ÖVP-Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka bringt es auf
den Punkt: die Experten hätten viele Schwächen im Schulsystem festgestellt.
Schulreform ist Verwaltungsreform
Die Arbeitsgruppe
Verwaltungsreform, der die Koalitionschefs vorstehen, soll u.a. auf Basis
des Rechnungshofpapiers Vorschläge für Reformen machen - und das schon bald.
Lopatka sagt dazu, wenn die Vorschläge zurückkommen, liege es an
Bundeskanzler und Vizekanzler, sie an das Parlament weiterzugeben und dort
eine Mehrheit dafür zu finden. Vor dem Sommer werde man sehen, inwieweit man
finanz- und wirtschaftspolitisch bereit ist, etwas zu tun.
Machen die Länder mit?
Durch bessere Personalsteuerung und
mehr Controlling könne viel Geld gespart werden, räumt Lopatka ein und
stellt sich damit gewissermaßen hinter die rote Unterrichtsministerin. Aber
auch durch die Beseitigung von Parallelstrukturen etwa zwischen
Landesschulräten und Landesregierungen sei viel zu holen, so der schwarze
Staatssekretär. Die Länder müssten allerdings mittun.