Partnerschaft
Homo-Ehe spaltet die ÖVP
28.03.2008
Innenminister Platter hat sich in die Diskussion um die Homo-Ehe eingemischt. Er ist gegen eine Zeremonie. ÖVP-Vize Pröll indes dafür.
In der ÖVP geht es in Sachen Homo-Partnerschaft weiter rund. Nach dem Zweiten Nationalratspräsidenten Michael Spindelegger (V) spricht sich nun auch Innenminister Günther Platter (V) gegen eine Zeremonie am Standesamt aus, wie sie davor Vizeparteichef Josef Pröll (V) befürwortet hatte. "Diese Causa fällt in meine Zuständigkeit als Innenminister, das wird mein Freund Sepp Pröll zur Kenntnis nehmen müssen", zitiert die "Tiroler Tageszeitung" Platter, für den das Schließen einer Partnerschaft vor dem Standesamt "nicht vorstellbar" ist.
Pröll dafür
Umweltminister Josef Pröll geht indes die
ÖVP-intern umstrittene Homo-Partnerschaft jetzt offensiv an: "Nachdem
sich das neue Partnerschaftsgesetz deutlich von Eheschließungen
unterscheidet, kann eine Zeremonie aus meiner Sicht auf allen Standesämtern
in Österreich stattfinden. Jeder soll feiern können, wie er will,"
betont Pröll im Interview mit ÖSTERREICH. Pröll ist jedenfalls "sehr
optimistisch, dass wir eine Lösung finden". Als weitere "unverrückbare
Eckpunkte" des neuen Gesetzes nennt der ÖVP-Vizechef: "Erstens:
Ein Partnerschaftsgesetz, das die Ehe schützt und ein anderes Modell ist als
die Ehe. Zweitens: Für gleichgeschlechtliche Paare darf keine Adoption
möglich sein."
Bei der Vermögenszuwachssteuer fordert Minister Pröll zahlreiche Ausnahmen: "Ich will sicher nicht haben, dass sich Häuslbauer und Grundstücksbesitzer in diesem System wiederfinden. Das wäre das glatt falsche Signal. Gleichzeitig darf die Steuer auch die privaten Pensionsvorsorgen nicht belasten. Ich warne auch davor, den Finanzplatz Österreich zu gefährden." Priorität habe ohnehin eine effiziente Reform des Gesundheitssystems.
Dass viele in der SPÖ schon fix davon ausgehen, dass die neue Steuer kommt, kommentiert Pröll in ÖSTERREICH so: "Offenbar haben einige in der SPÖ schon die Flinte ins Korn geworfen, was die Sanierung des Gesundheitssystems betrifft. Die ÖVP beschäftigt sich aber im Gegensatz zur SPÖ nicht mit neuen Steuern, sondern mit Reformen und Entlastung." Die Steuerreform 2010 werde jedenfalls ganz im Zeichen der Entlastung des Mittelstandes und der Familien stehen, verspricht Pröll.