Wirbel um Stronach-Arzt

"Homosexualität ist genetisch abnormal"

04.11.2013

Stronach-Mandatar Marcus Franz handelt sich einen Rüffel der Ärztekammer ein.

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© Achim Bienek
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Marcus Franz ist Primar an einem Wiener Ordenspital – und er sitzt auch für das Team Stronach im Nationalrat. Im profil hatte er nicht nur ein Demo-Verbot (auch für Schwule) in Innenstädten gefordert und Kinderlosigkeit als „amoralisch“ bezeichnet. Homosexualität nannte Franz gar eine „genetische Anomalie“ (Abweichung, Anm.).

Ärzte-Chef sauer. Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres forderte Franz auf, alles zurückzuziehen. In einem offenen Brief schreibt er: Homosexualität als amoralisch und als „genetische Anomalie“ zu bezeichnen sei „empörend“: Übersetzt bedeute das, Homosexualität sei eine angeborene Krankheit. Franz wehrt sich jetzt in ÖSTERREICH (siehe Interview).

Team auf Distanz. Team-Stronach-NÖ-Chefin Renate Heiser-Fischer distanzierte sich von Franz: „Das sind nicht unsere Werte!"

Franz: "Ich will das offen ausdiskutieren"

ÖSTERREICH: Ist Homosexualität eine „genetische Anomalie“? Die Ärztekammer protestiert gegen Ihre Aussage.
Marcus Franz: Ich finde das einen Hüftschuss. Es gibt Forschungsergebnisse: Homosexualität hat eine Kaskade von Ursachen, genetische und psychologische.

ÖSTERREICH: Aber Anomalie heißt im Endeffekt doch Krankheit …
Franz: Nein, das wurde verkürzt wiedergegeben. Ich diskriminiere niemanden.

ÖSTERREICH: Hat sie der Wirbel überrascht?
Franz: Ja. Ich bin aber weiter dafür, diese Themen offen zu diskutieren.

(gü)

 

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