Der Sozialminister findet, dass genügend Lehrstellen vorhanden sind, die Jugendlichen müssen nur wollen.
Im Zusammenhang mit der steigenden Jugendarbeitslosigkeit fordert Sozialminister Rudolf Hundestorfer (S) mehr Mobilität von den Betroffenen. Es gebe beispielsweise über 400 mehr freie Lehrstellen als Suchende, ein großes Problem sei dabei aber die fehlende Mobilität, erklärte er bei der Jugendkonferenz "Mittendrin statt nur dabei". Hundstorfer und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) versprachen außerdem: "Jeder Jugendliche, der heuer eine Lehrstelle sucht, bekommt eine."
Freie Lehrstellen
Die Situation am Arbeitsmarkt für Jugendliche
sei "schwierig", räumte Hundstorfer ein. Er wolle das Problem "nicht
beschönigen" und "wir haben noch viel zu tun". Trotzdem wies der
Sozialminister darauf hin, dass es freie Lehrstellen gebe. Diese würden
wegen regionaler Distanz oder individuellen Wünschen oft nicht angenommen.
Mitterlehner verwies dabei auf die Maßnahmen der Regierung und versprach:
"Die Ausbildungsgarantie gilt." Und auch Hundstorfer bekräftigte: "Jeder
Jugendliche, der heuer eine Lehrstelle sucht, bekommt eine."
Jugendliche müssen wollen
Aber, meinte Hundstorfer: "Es muss
auch mobiler zugehen." Dies gelte auch für die "größten Sorgenkinder", die
19- bis 25-jährigen Arbeitslosen. Dieser Gruppe habe man im Rahmen der
"Aktion Zukunft Jugend" allein im Mai 19.000 Jobs vermitteln können, zum
Teil aber auch im Ausland. Rund 10.000 Jobs erwartet sich Hundstorfer von
einer Aktion, die im September startet. Dabei werde das Arbeitsmarktservice
(AMS) jedem Einzelunternehmer für ein Jahr die Sozialversicherungsbeiträge
zahlen, wenn ein Arbeitsloser zwischen 19 und 30 Jahren eingestellt wird.
Bildung
Damit Jugendliche bessere Chancen am Arbeitsmarkt haben,
sei vor allem Bildung wichtig, erklärte der Sozialminister. Er wünsche sich
deshalb auch "Änderungen im Bildungsbereich", etwa die Verkleinerung der
Schulklassen. Weiters will Hundstorfer, dass künftig alle Schulklassen der
siebenten und achten Schulstufe einen Tag lang eines der
Berufsinformationszentren (BIZ) besuchen, um sich über die verschiedenen
Berufsmöglichkeiten zu informieren.