EU korrigiert Spindeleggers erstes Budget
Die EU glaubt, dass Österreich bei der Verschuldung heuer die 80 %-Marke erreicht.
Paukenschlag aus Brüssel. Die EU korrigiert in ihrer Frühjahrsprognose die jüngsten Budgetzahlen von Michael Spindelegger nach oben:
- Defizit: Sieht der Vizekanzler für heuer eine Neuverschuldung von 2,7 Prozent des BIP vor, sagt die EU-Kommission: Es werden 2,8 %.
- Staatsschuld. Noch dramatischer die Korrektur bei der Gesamtverschuldung. Das Hypo-Debakel treibt die Schuldenquote auf 80,3 % des BIP – und nicht auf 79,2 %, wie es Spindelegger ankündigte: Statt 257 ist die Verschuldung jetzt bei 260,3 Milliarden Euro — pro Kopf macht das 30.988 Euro Schulden! Der Grund: Die EU nimmt höhere Kosten der Hypo-Abwicklung an und zudem ein geringeres Bruttoinlandsprodukt.
Im Finanzressort ist man aber sicher, dass die Zahlen aus Wien halten. Spindelegger sagte, er wolle „runter von den Schulden“.
Halbe Milliarde plus bei Steuern
In den ersten drei Monaten nahm der Bund netto 9,7 Milliarden Euro an Steuern ein. Besonders sprudelten wieder die Lohnsteuer (+7,7 %) und die Einkommensteuer. Eher mau: die Umsatzsteuer.
Top 10 Steuern
- Umsatzsteuer 6.606,4/+0,3 %
- Lohnsteuer 6.090,3/+7,7 %
- Körperschaftsteuer 1.137,3/+1,9 %
- Mineralölsteuer 915,1/+0 %
- Kapitalertragssteuer 451,8/–11 %
- Tabaksteuer 442,3/+8,3 %
- Mot. Versicherungsst. 396,2/+8,3 %
- Einkommensteuer 352,6/+64,7 %
- Grunderwerbssteuer 217,6/+13 %
- Alkoholsteuer 103,9/+182,5 %
- GESAMT: 9.726,9/+6,2 %