14 Wissenschafter haben sich für den Posten des Direktors beworben.
Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat den Startschuss für die Suche nach einem Nachfolger von Langzeit-Direktor Bernhard Felderer (69) gegeben. In der Ausschreibung, die am vergangenen Dienstag zu Ende gegangen ist, haben 14 Personen ihre Bewerbungen abgegeben, bestätigte Heinrich Neisser, Vorsitzender des IHS-Kuratoriums einen Bericht der Tiroler Tageszeitung (TT). Der frühere VP-Politiker hofft, im Sommer die Suche abgeschlossen zu haben.
Entscheidung bis September
Im März wird sich die Berufungskommission treffen und erstmals die Bewerbungen diskutieren. "Spätestens im September" soll die Personalentscheidung gefallen sein, sagte Neisser am Freitag. Felderers Vertrag läuft bis Ende 2011. Er ist seit 1991 Chef des IHS. Wie auch jener an der Spitze des Wifo gilt der Posten des Leiters des IHS als wirtschaftspolitisch sensibel.
Die wesentlichsten Kriterien für die Kommission sind ein "hohes internationales wissenschaftliches Ansehen" sowie die "Fähigkeit, einen wissenschaftlichen 'Großbetrieb' plus Postgraduate-Ausbildung zu managen", sagte Neisser. Zu den Namen, die sich beworben haben, wollte er keine Angaben machen.
Tiroler Keuschnigg mit Chancen
Laut TT hat der Nationalökonom Christian Keuschnigg gute Chancen. Der Tiroler ist aktuell Professor an der Universität St. Gallen.
Das 1963 gegründete IHS verfügt über 80 wissenschaftliche und 26 Verwaltungsmitarbeiter. Drei Abteilungen widmen sich "Wirtschaft und Finanzen", "Politikwissenschaft" und "Soziologie". An den Postgraduate-Lehrgängen beteiligen sich derzeit rund 40 Studenten. Nach Eigenangaben werden rund 40 Prozent des IHS-Budgets durch Auftragsforschung aufgebracht. Dazu kommen Zuschüsse u.a. des Wissenschaftsministeriums, der Nationalbank und der Stadt Wien.