Boykott
IKG schlägt Einladung zu Kickl-Konferenz aus
12.11.2018
Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) boykottiert einmal mehr eine Veranstaltung, an der FPÖ-Politiker teilnehmen. So hat der Präsident der IKG, Oskar Deutsch, die Einladung zu einer Konferenz des FPÖ-geführten Innenministeriums über "Europäische Werte, Herrschaft des Rechts und Sicherheit", bei der es auch um Antisemitismus geht, ausgeschlagen, wie die Tageszeitung "Presse" am Montag berichtete.
"Ich gehe zu keiner Konferenz, die (Innenminister Herbert) Kickl eröffnet", sagte Deutsch zur "Presse". Die IKG halte daran fest, keine Kontakte zu FPÖ-Vertretern zu unterhalten.
Diskussion über europäischer Werte
Während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft gehe es besonders um die Herausforderungen "Extremismus/Terrorismus, 'politischer Islam' und Antisemitismus. Minderheiten und sonstige gefährdete Gruppen sind dabei oft früher und stärker betroffen als die Gesellschaft insgesamt. Das trifft etwa auf Jüdinnen und Juden oder Musliminnen und Muslime zu, die in Freiheit und Sicherheit leben wollen", heißt es auf der Seite des EU-Ratsvorsitzes. Bei der Konferenz, die am 19. und 20. November in Wien stattfinden soll, solle gemeinsam "über die konkrete Bedeutung europäischer Werte für unsere Freiheit und Sicherheit sowie diesbezügliche Herausforderungen diskutiert werden".
Bei einer Antisemitismus-Konferenz, die für 20. und 21. November geplant ist, wird die IKG hingegen anwesend sein - weil daran, so die "Presse", kein FPÖ-Politiker teilnehmen werde. Angekündigt haben sich außerdem Israels Premier Benjamin Netanyahu, Moshe Kantor (Europäischer Jüdischer Kongress), Ronald Lauder (Jüdischer Weltkongress), EU-Justizkommissarin Vera Jourova, EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn sowie EU-Parlamentspräsident und EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber.