"Hetze"-Debatte

Immer mehr Kirchen-Kritik an FPÖ

22.05.2009

Die kirchliche Kritik an der FPÖ-Wahlkampagne reißt nicht ab. Am Freitag hat sich der Evangelische Bischof Michael Bünker zu Wort gemeldet.

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© APA/HERBERT PFARRHOFER
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"Hier werden von einer politischen Partei religiöse Themen aufgegriffen und ausschließlich für politische Zwecke missbraucht", sagte er Medienberichten zufolge. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache "besitzt nicht die Legitimation, für religiöse Anliegen zu sprechen". Auch der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer tritt gegen "eine Instrumentalisierung des Glaubens" ein.

Empörung
Der EU-Wahlkampf der FPÖ sorgt für heftige Kritik, nicht nur wegen des Slogans "Abendland in Christenhand", sondern auch, weil Strache bei einer Demonstration gegen den Bau einer Moschee in Wien mit einem Kreuz aufgetreten war. Auch die FP-Zeitungsinserate, auf denen ein EU-Beitritt Israels in den Raum gestellt und davor gewarnt wird, sorgen für Empörung.

Keine Legitimation
"Strache besitzt nicht die Legitimation, für religiöse Anliegen aufzutreten", sagt Bünker nun zum Kreuz-Auftritt. "Es ist ganz bestimmt eine Grenze überschritten worden, und ich bin froh, dass die Kirchen, der Kanzler und der Bundespräsident klar Stellung bezogen haben". Der evangelische Bischof sieht allerdings auch ein "Dilemma" für die Öffentlichkeit, "denn man fragt sich ja immer, ob man darauf reagieren soll oder nicht". Es sei "zu befürchten, dass sein (Straches, Anm.) Kalkül aufgeht. Zumindest die Aufmerksamkeit wird erhöht." Bereits vor rund zehn Tagen hatten die Superintendenten der sieben lutherischen Diözesen das FPÖ-Plakat scharf kritisiert.

Klarer Missbrauch
Nach Ansicht des Innsbrucker Diözesanbischofs Scheuer ist "der politische Gebrauch des Kreuzes ein klarer Missbrauch", sagt er in der Freitagausgabe der "Tiroler Tageszeitung". Denn das Kreuz stehe für "Feindesliebe und für Gewaltfreiheit". Zum FPÖ-Plakat in Sachen "Christenhand" meint Scheuer, das "christliche Verständnis beruht nicht auf Nationen und dem Trennen von Inländern und Ausländern. Die Kirche strebt keine Monopolstellung an."

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