Rote und Schwarze
Immer mehr Politiker für totales Verbot
23.03.2010
Die Stimmung im Land kippt: Immer mehr sind für ein generelles Rauchverbot. Ein Volksbegehren ist in Planung, auch die Politik will Ernst machen.
Riesiges Echo auf die ÖSTERREICH-Story über das geplante Volksbegehren für ein totales Rauchverbot in der Gastronomie: Immer mehr Menschen schließen sich im Internet (www.nichtraucheninlokalen.at) dem Aufstand an und geben per Online-Formular die Unterschrift ab.
105.000 Unterstützer
Auf Facebook hat die Aktion schon mehr
als 105.000 Unterstützer. Initiator, Unternehmer Gerald Költringer (41),
sagt zu ÖSTERREICH: „Es läuft seit der Berichterstattung sehr gut. Die
Downloads der Unterstützungserklärungen sind sprunghaft auf 7.000
angestiegen.“ Költringer appelliert angesichts der hochemotional geführten
Diskussion in Online-Foren auf eine sachliche Auseinandersetzung: „Wir
wollen verhindern, dass Raucher und Nichtraucher auseinanderdividiert
werden.“
Lauda: „Blöder Kompromiss“
Auch zahlreiche
Prominente melden sich in ÖSTERREICH zu Wort. Tenor: „So wie es jetzt ist,
kann die Regelung nicht bleiben.“ Airliner Niki Lauda sagt: „Ich habe nie
verstanden, wie man einen so blöden Kompromiss schließen kann. Das ist eine
typisch österreichische Lösung.“ Er ist für ein generelles Verbot, weil: „In
anderen Ländern funktioniert das perfekt.“
Stimmen in SPÖ und ÖVP für neues Gesetz
Die Grünen
bringen voraussichtlich am Mittwoch einen dringlichen Antrag betreffend Schaffung
eines generellen Rauchverbots in der Gastronomie ein. „Uns geht es um
Jugendschutz, die Hälfte aller Jugendlichen raucht in Österreich. Da haben
wir als Gesellschaft unsere Verantwortung zu übernehmen“, sagt Grünen-Chefin
Eva Glawischnig gegenüber ÖSTERREICH.
ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger kündigt im ÖSTERREICH-Interview an, sich in seiner Partei für ein strengeres Gesetz stark zu machen. Und der SPÖ-Nationalrat Dietmar Keck sagt klipp und klar: „Ja, ich bin für ein generelles Verbot in der Gastronomie, die Gesundheit hat Vorrang.“
Wirte argumentieren dagegen: Ein totales Rauchverbot würde rechtlich gar nicht halten.