Durchschnittlich betreut ein Universitätsprofessor mittlerweile 113 Studenten. Das sind 10 mehr als vor drei Jahren.
An den österreichischen Universitäten müssen die Professoren immer mehr Studenten betreuen. Kamen im Wintersemester 2004 durchschnittlich noch rund 103 Studenten auf einen Professor, waren es im Wintersemester 2005 bereits 107 und im Wintersemester 2006 sogar 113.
An den wissenschaftlichen Unis stieg die Betreuungsrelation von 1 zu 130 im Wintersemester 2004 auf 1 zu 140 im Wintersemester 2006.
Immer weniger Profs
Die Zahl der Professoren verringerte sich
von rund 2.000 im Jahr 2005 auf 1.960 im Wintersemester 2006. Die Anzahl der
Studenten nahm von rund 206.000 auf 221.000 zu. Stark angestiegen ist dafür
die Zahl des sonstigen wissenschaftlichen Personals, also etwa Assistenten
und Dozenten.
WU als Schlusslicht
Das schlechteste Betreuungsverhältnis gibt
es nach wie vor an der Wirtschaftsuniversität Wien, wo auf einen Professor
298 Studenten kommen. An der Uni Wien muss sich ein Professor im Schnitt um
224 Studenten kümmern, an der Uni Innsbruck um 150 und an der Uni Graz um
146.
Geradezu paradiesisch sieht es dagegen an der Kunstuni Graz aus - dort teilen sich gerade einmal 13 Studenten einen Professor, am Mozarteum und der Musikuni Wien sind es 14.
An den Medizinischen Universitäten gibt es deutliche Unterschiede zwischen Wien einerseits und Graz oder Innsbruck andererseits. Während an der Medizin-Uni Wien 72 Studenten auf einen Professor kommen, sind es in Innsbruck und Graz 55 bzw. 56. Insgesamt haben sich die Verhältnisse an den Med-Unis verbessert.
Nächste Seite: Boku steigt ab
Besonders stark verschlechtert hat sich das Betreuungsverhältnis an der Universität für Bodenkultur. Im Wintersemester 2004 kümmerte sich ein Professor noch um 85 Studenten, 2006 waren es bereits 110. Eine ähnliche Entwicklung gab es an der Uni Innsbruck, wo sich zwischen 2004 und 2006 die Betreuungsrelation von 1 zu 126 auf 1 zu 149 verschlechterte, und an der Technischen Universität Wien (von 1 zu 106 auf 1 zu 126).
An der größten Universität des Landes, der Uni Wien, wartete 2006 ebenfalls mehr Arbeit auf die Professoren: Sie mussten durchschnittlich 224 Studenten betreuen, nach 209 in den beiden Jahren davor.
Mehr Assis und Dozenten
Trotz immer wieder angekündigter
Professoren-Offensiven haben in den vergangenen drei Jahren nur sehr wenige
Unis die Zahl ihrer Professuren aufgestockt. Dafür ist mehr sonstiges
wissenschaftliches Personal engagiert worden, also etwa Assistenten und
Dozenten. Ihre Anzahl stieg von rund 8.600 im Wintersemester 2004 auf ca.
9.300 im Wintersemester 2006.