Asyl-Streit

In diese Container ziehen 888 Flüchtlinge

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Weil Bundesländer die Quoten nicht erfüllen ist Traiskirchen überlastet. 

Diese Woche wird sich im Innenministerium entscheiden, ob Flüchtlinge in Österreich ab Dezember in Containern untergebracht werden. In ganz Österreich gibt es momentan 20.246 Flüchtlinge. 1.411 Flüchtlinge sind derzeit im Lager Traiskirchen (NÖ) untergebracht, 888 davon sollen nun in andere Bundesländer übersiedeln. Die Bundesländer müssen bis Donnerstag bekannt geben, ob sie bis Ende November genug Plätze für diese 888 Asylwerber zusammenbringen.

Kasernen oder Container
Beim Asylgipfel am 23. Oktober haben sich die Länder dazu verpflichtet, ihre Quote für die Aufnahme zu erfüllen. Drei Wochen nach dem Gipfel ist davon im heillos überfüllten Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen aber nichts zu bemerken.

"Wenn die Länder ihre Quote nicht erfüllen, dann muss das Innenministerium einspringen. Kasernen oder eben auch beheizbare Wohn-Container werden da diskutiert", erklärt Innenministeriums-Sprecher Karlheinz Grundböck gegenüber ÖSTERREICH. Bis Ende der Woche will das Innenministerium entscheiden, ob diese Notmaßnahmen notwendig sein werden.

Stockbetten im Container

Das Auftreiben der Container wäre jedenfalls kein Problem. Ein ÖSTERREICH-Rundruf zeigt, dass gleich mehrere Logistik-Unternehmen Container anbieten würden. "Solche Container werden für Schulen und Büros verwendet, man kann sie heizen, es gibt Sanitär-Anlagen, dort kann man Monate leben", erklärte die Mitarbeiterin einer Firma, die wegen der heiklen Thematik anonym bleiben wollte.

Konkret soll ein Container bis zu vier Asylwerber in zwei Stockbetten beherbergen. Kosten pro Container: Ab 4,50 Euro pro Tag -je nach Ausstattung. Innerhalb einer Woche wären die Container bezugsfertig.

Erster Schultag in Traiskirchen
Am Montag startete der Unterricht für 49 Kinder. Ein ÖSTERREICH-Reporter war dabei.

Schulstart in Traiskirchen
© TZ Österreich

Schulklasse in Traiskirchen; Foto: TZ ÖSTERREICH

Kinderlachen, bunte Schultüten und zufriedene Eltern. Es waren ungewohnte Bilder im sonst so tristen Alltag im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen. Jedes Kind mit einer Schultüte in der Hand, ein Mädchen erzählt ganz aufgeregt: "Ich wollte schon immer so was haben."

Nach dem ÖSTERREICH-Bericht über die Asyl-Kinder in Traiskirchen reagierte nun das Innenministerium. Am Montag gab es für 49 Kinder im Flüchtlingslager den ersten Schultag.

Die Kinder im schulpflichtigen Alter werden ab sofort fünf Tage die Woche unterrichtet. 28 in einer Volksschulklasse, 21 in einer Klasse der Neuen Mittelschule. Der Unterricht dauert von 8 bis 12 Uhr. Die Klassen werden von Lehrpersonal der örtlichen Schulen betreut, zusammen mit Dolmetschern.

Wie ihm der Unterricht gefallen hat, will der ÖSTERREICH-Reporter von Ali (9) aus dem Irak wissen. Er lächelt breit zurück: "Es ist toll, endlich können wir lernen und haben was zu tun."

Die Schüler werden in Deutsch, Englisch und Mathematik unterrichtet. Bei der Realisierung halfen unzählige private Spender mit. Der Raum für den Unterricht wurde von den Flüchtlingen selbst mit vielen bunten Bildern dekoriert. Und die bunten Schultüten? Die wurden von der Frauengruppe im Lager gebastelt, als Geschenk.

(pli)

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